Donut-Motor in den Rädern soll E-Autos für immer verändern
Bis die Verbrennungsmotoren den aktuellen Entwicklungsstand erreicht hatten, war jahrzehntelange Arbeit notwendig. Ähnlich sieht es beim Elektromotor aus. Auch hier ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.
Das führt uns Donut Lab vor Augen. Das Unternehmen hat einen Elektromotor entwickelt, der das Potenzial hat, die Konstruktion von E-Autos zu revolutionieren.
Dabei handelt es sich um einen Nabenmotor, der direkt in die Räder von Fahrzeugen integriert werden kann. Dieser Donut-förmige Motor sei leicht, leistungsstark und effizient, heißt es von dem Start-up auf der CES in Las Vegas.
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Leichter und leistungsfähiger
Bei Elektroautos könnte ein solcher Motor in ein 21-Zoll-Rad integriert werden. Der Donut-Motor wiegt lediglich 40 Kilogramm und damit in etwa ein Drittel eines vergleichbaren, regulären Motors für E-Autos. Er kommt auf eine Leistung von bis zu 630 kW beziehungsweise 857 PS. Das Drehmoment wird mit 4.300 Nm angegeben.
Selbst wenn mindestens 2 solche Elektromotoren in einem Fahrzeug verbaut werden müssen, seien sie immer noch deutlich leichter als herkömmliche Elektromotoren, behauptet das Start-up. Gleichzeitig würden auch andere Bauteile, wie Antriebswellen oder Getriebe, wegfallen.
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Höhere Reichweite, niedrigere Kosten
Außerdem würde durch die geänderte Konstruktion viel Platz an anderen Stellen frei, der etwa für Akkus, Stauraum oder anderweitige Komponenten genutzt werden könnte. Dadurch könnte der Donut-Motor die Reichweite von E-Autos steigern und die Kosten reduzieren.
Durch den gewonnen Platz könnten zukünftige E-Autos auch völlig neue Designs und Bauweisen haben, die so noch gar nicht vorstellbar sind. Die Ideen reichen von besonders kompakten Stadtflitzern, mit trotzdem ausreichend Platzangebot, bis hin zu Spezialfahrzeugen mit beispielsweise 6 bis 12 Rädern, in dem jeweils ein Elektromotor steckt.
Einen Vorgeschmack darauf liefert das Oruga Unitrack. Dabei handelt es sich um ein Geländefahrzeug mit einer durchgehenden Gummikette, das in Schnee, Sand und Schlamm bis zu 120 km/h schnell fahren soll.
Das Unternehmen hat auch spezielle Versionen des Donut-Motors für Motorräder, E-Roller und Lkw präsentiert. Diese sind zum Teil kleiner und weniger leistungsfähig, wiegen dafür aber noch weniger. Es gibt zudem Pläne, die Motoren in Drohnen, Booten und Flugzeugen einzusetzen.
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Zentrale Fragen bleiben unbeantwortet
Auch wenn das Konzept spannend und vielversprechend klingt, lässt Donut Lab einige zentrale Fragen unbeantwortet. Denn selbst wenn die Donut-Motoren das Gesamtgewicht des Fahrzeuges verringern, wird die Masse an ungünstige Stellen verlagert.
Die Gewichtszunahme an den Rädern könnte dazu führen, dass das Handling, sowie das Brems- und Fahrverhalten, darunter leiden. Wie sich die futuristischen Motoren auf die Sicherheitsaspekte auswirken, bleibt also abzuwarten.
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