Veranstaltungsankündigung: "E-Light Pollution" am Mittwoch, den 22. August um 16.30 Uhr im NHM Wien (Vortragssaal)
© Günther Wuchterl / Günther Wuchterl

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Corona: Lockdown hat Lichtverschmutzung in Wien verringert

Der Corona-bedingte "Lockdown" hat in Wien die Lichtverschmutzung verringert, dadurch sind über Wien wieder mehr Sterne zu sehen. "Die Messdaten zwischen 15. März und 14. April zeigen Werte, wie sie zuletzt im Jahr 2015 typisch waren", erklärte Günther Wuchterl vom Verein Kuffner-Sternwarte in einer Aussendung des Naturhistorischen Museum (NHM) Wien.

Der Verein Kuffner-Sternwarte betreibt als Partner des NHM beim Projekt "Lebensraum Naturnacht" ein Lichtmessnetzwerk. Wuchterl zufolge ist der Rückgang auf die Einschränkungen der Wirtschaft im Zuge der Corona-Maßnahmen zurückzuführen, die genauen Ursachen würden aber noch detailliertere Analysen erfordern. "Im langjährigen Durchschnitt wächst die Lichtverschmutzung Wiens um rund sechs Prozent pro Jahr. Dieser Trend hat sich jetzt umgekehrt, indem der Zuwachs von fünf Jahren mit einem Schlag rückgängig gemacht wurde", so Wuchterl.

Umdenken

Sollte nun ein Umdenken stattfinden, dass eine derart exzessive Nutzung von Licht nicht unbedingt notwendig ist, könnte sich die erfolgte Reduktion zumindest teilweise als nachhaltig erweisen. "Damit ließen sich nicht nur Kosten einsparen, sondern am Ende auch ein wesentlicher Betrag zum Umweltschutz leisten", so NHM-Generaldirektor Christian Köberl.

Trotz des Rückgangs der Lichtverschmutzung würden die Wiener Werte noch immer 10- bis 20-fach über jenen liegen, die derzeit noch in den weitestgehend naturbelassenen Nächten, wie beispielsweise im Wildnisgebiets Dürrenstein in Niederösterreich gemessen werden. "Das zeigt, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben, wenn wir die Naturnacht in Österreich auch für kommende Generationen erhalten wollen", so Christoph Goldmann, Leiter des Projekts "Lebensraum Naturnacht" im NHM. Er hofft, dass die neuen Messungen dabei helfen, die "Ursachen und Beiträge zur Lichtverschmutzung und damit auch die Ursachen der Bedrohung jener Lebensräume zu verstehen, deren Erhaltung für Mensch und Tier lebenswichtig sind".

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