Die Sonneneruption ereignete sich Mittwochfrüh.

Die Sonneneruption ereignete sich Mittwochfrüh.

© NASA

Science

Rätselhafter Sonnenfleck sorgt für Blackouts auf der Erde

In den frühen Morgenstunden des 14. August 2024 kam es auf der Sonne zu einer starken Sonneneruption. Die Eruption erreichte ihren Höhepunkt um 8:40 Uhr und verursachte Blackouts im Kurzwellenradio- und Funknetz über Indien und dem Mittleren Osten.

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Besonderer Sonnenfleck bricht Gesetz

Was die Eruption der Klasse X1 besonders interessant macht, ist ihr Ursprung. Sie entstammt nämlich dem Sonnenfleck AR3784, der wegen seiner seltsamen Polarität die Aufmerksamkeit von Forschern und Polarlichtjägern auf sich gezogen hat.

Der Sonnenfleck bricht mit einer gut 100 Jahre alten Regel, dem Hale-Nicholson-Gesetz. Dieses gibt die Polarität solcher Sonnenflecken an. Diese müssten momentan auf der Nordhalbkugel der Sonne ihren negativen Pol nach Westen und ihren positiven Pol nach Osten ausrichten. In rund 3 Prozent der Fälle passiert es, dass sich die Flecken entgegengesetzt ausrichten.

Der Sonnenfleck AR3784 weist allerdings keines dieser Szenarien auf. Sein positiver Pol zeigt nach Norden, der negative nach Süden. Somit ist er um 90 Grad verdreht.

Die Polarität des Sonnenflecks AR3784.

Sonneneruptionen gehen hauptsächlich von diesen Sonnenflecken bzw. Gruppen von Sonnenflecken aus. Ihre Magnetfelder können im Laufe der Zeit sehr viel Energie aufstauen. Wenn sich die Magnetfelder durch die Bewegungen auf der Sonnenoberfläche verdrehen, kann es zu einem „Kurzschluss“ kommen. Die aufgestaute Energie entlädt sich dann explosionsartig.

Strahlung beeinflusst Ionosphäre

Dabei wird hauptsächlich Energie und Röntgenstrahlung ausgestrahlt, die zu Funkausfällen auf der Erde führen können. Die Strahlung stört die obere Erd-Atmosphäre, die hochfrequente Kurzwellensignale nutzen, um Kommunikation über große Entfernungen zu bewerkstelligen.

Manchmal werden Sonneneruptionen allerdings auch von koronaren Massenauswürfen begleitet, bei denen Milliarden Tonnen an geladenen Teilchen ins All geschleudert werden. Diese Teilchen brauchen etwa 1 bis 3 Tage, um die Erde zu erreichen.

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Treffen sie auf die Erdatmosphäre, entsteht ein sogenannter Sonnensturm. Diese beeinflussen ebenso Funkfrequenzen und die Satellitenkommunikation, besonders schwere Sonnenstürme können sogar Auswirkungen auf das Stromnetz auf der Erde haben. Es besteht auch die Chance, dass es verstärkt zu Polarlichtern kommt. 

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