© Screenshot / Himawari 8

Science

Tonga-Vulkanausbruch: So stark war die Explosion

Der gewaltige Ausbruch eines Untersee-Vulkans vor Tonga im Pazifik war laut NASA mehrere Hundert mal stärker als die Sprengkraft der Atombombe über Hiroshima. "Dies ist eine vorläufige Schätzung, aber wir glauben, dass die durch den Ausbruch freigesetzte Energiemenge etwa 4 bis 18 Megatonnen TNT entsprach", zitierte die US-Raumfahrtbehörde den NASA-Wissenschaftler Jim Garvin.

Die Explosion habe damit Hunderte Male mehr mechanische Energie freigesetzt als die nukleare Explosion, die die japanische Stadt Hiroshima 1945 weitgehend zerstörte. Noch ein Vergleich: Der Mount St. Helens explodierte 1980 mit einer Energie von 24 Megatonnen TNT.

Noch wesentlich gewaltiger soll die verheerende Eruption des Krakatau im Jahr 1883 gewesen sein. Als der indonesische Vulkan explodierte wurde laut NASA eine Energiemenge von 200 Megatonnen TNT freigesetzt. Die Eruption des indonesischen Vulkans forderte rund 36.000 Tote und hatte einen pazifikweiten Tsunami zur Folge.

Psychologische Traumata befürchtet

Schätzungsweise 84 Prozent der rund 105.000 Bewohner auf allen Inseln Tongas sind nach Regierungsangaben von dem Ascheregen und dem Tsunami betroffen. Der Sender Radio New Zealand berichtete am Dienstag, es gebe die Sorge, dass viele Menschen in dem Südsee-Staat ein psychologisches Trauma durch das Erlebte davongetragen hätten. Ein Reporter vor Ort erklärte, zahlreiche Menschen seien noch immer sichtlich schockiert: "Manche Leute starren nur noch vor sich hin".

Der unterseeische Hunga-Tonga-Hunga-Ha"apai, der nur 65 Kilometer nördlich von Tongas Hauptstadt Nuku'alofa liegt, war vor 10 Tagen ausgebrochen und hatte eine gigantische Wolke aus Asche und Gas wie einen Atompilz kilometerweit in die Höhe geschleudert. Experten zufolge war es eine der weltweit schwersten Eruptionen seit Jahrzehnten. Tongas Regierung bestätigte bislang 3 Tote und mehrere Verletzte.

Insel ist fast gänzlich verschwunden

Satellitenbilder zeigen, dass eine erst 2015 bei einem monatelangen Ausbruch des Vulkans entstandene Insel gänzlich verschwunden ist. Die Insel sei von der Eruption "ausgelöscht" worden, so die NASA. Es seien nur noch 2 kleine, voneinander getrennte Landmassen übrig.

Der Ausbruch löste einen Tsunami aus, der sogar weit entfernte Regionen wie Alaska, Japan und Südamerika erreichte. Flutwellen werden meist durch Seebeben ausgelöst - nur selten durch unterseeische Vulkane.

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