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5 Apps, die euch im Notfall helfen

Wer heute in eine Notsituation gerät, kann dank Mobilfunk noch schneller auf Hilfe zurückgreifen. Alleine die Möglichkeit, sofort den Notruf kontaktieren zu können, spart im Ernstfall wertvolle Sekunden und kann über Leben und Tod entscheiden.

Während es früher aber nur den klassischen Notruf gab, greifen uns heute auch Apps unter die Arme. Ob wir nun selbst in Gefahr sind oder zu Ersthelfer*innen werden, für jeden Fall gibt es eine unterstützende App. 

Wir stellen euch diese Notfall-Apps vor:

  • Rettung: iOS und Android
  • Team Österreich Lebensretter: iOS und Android
  • ASB: iOS und Android
  • Notfall Hilfe: iOS und Android
  • Instant Aid: iOS und Android

Rettung

Fast schon Pflicht ist die App Rettung des Notruf Niederösterreichs. Die für das gesamte Bundesgebiet nutzbare App hilft uns beim Kontaktieren der Einsatzkräfte, sollten wir in eine Notsituation geraten. Um mit der App loslegen zu können, ist eine einmalige Registrierung erforderlich. Außerdem sollten wir unseren Standort freigeben, sodass die App im Notfall unsere Position übermitteln kann.

In einem letzten Schritt können wir dann noch Informationen angeben, um schnellere und bessere Hilfe zu ermöglichen. Dazu gehören neben persönlichen Daten auch Gesundheitsinfos, beispielsweise zu Vorerkrankungen oder Beeinträchtigungen. Geraten wir in einen Notfall, können wir über den roten Notruf-Knopf Hilfe rufen.

Die App übermittelt dabei direkt Standort und unsere vorher erfassten Daten an die Leitstelle. Ist keine Datenverbindung vorhanden, weicht die App auf SMS aus. Neben der Notruf-Funktionen zeigt uns die App auch immer Defibrillatoren in der Nähe an. In den Informationen können wir uns zudem über die Funktionsweise der App sowie zusätzliche Gesundheitsdienste informieren.

Rettung ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Team Österreich Lebensretter

Team Österreich Lebensretter ist eine speziell für Ersthelfer*innen konzipierte App. Die von Ö3 und dem österreichischen Roten Kreuz ins Leben gerufene Anwendung versammelt Ersthelfer*innen in einer App, um sie bei Bedarf hinzuziehen zu können. Laut App überlebt nur jede 10.  Person einen Atem-Kreislaufstillstand außerhalb eines Krankenhauses, weil zu selten eine rechtzeitige Herzdruckmassage begonnen wird.

Die Lebensretter-App will hier Menschen, die helfen können, mit jenen, die Hilfe benötigen, zusammenbringen. Mitmachen können alle, deren Besuch des 16-Stunden Erste-Hilfe-Kurses nicht länger als zwei Jahre her ist oder eine Tätigkeitsberechtigung nach dem Sanitätergesetz besitzen. Sobald die Registrierung abgeschlossen ist, werden wir dann über Notfälle in der Nähe informiert.

Empfängt eine Leitstelle einen Notruf, werden dann über die App all jene registrierten Ersthelfer*innen alarmiert, die möglichst nahe sind, um eine Herzdruckmassage zu beginnen. Das Angebot ist derzeit in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg verfügbar. Auch die restlichen Bundesländer sollen noch angeschlossen werden, eine Vorregistrierung ist für Ersthelfer*innen aus den restlichen Regionen ist bereits möglich.

Team Österreich Lebensretter ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

ASB

Die App des Arbeiter-Samariter-Bund Bonn hält allerhand wichtige Informationen bereit für all jene, die ihr Wissen auffrischen möchten oder gerade Erste-Hilfe leisten müssen. Kompakt aufgebaut, finden wir hier in einem einfach gestalteten Interface alles Wichtige für den Ernstfall. Über sechs Kacheln verteilt sind die wichtigsten Informationen direkt griffbereit. Im Punkt Erste-Hilfe finden wir beispielsweise verschiedene Szenarien aufgelistet, die uns gerade vorliegen.

Darunter etwa die Helmabnahme nach einem Unfall, Erkennungszeichen und Sofortmaßnahmen bei einem Herzinfarkt oder wie der Rettungsgriff angewandt wird. Ebenfalls wichtig ist der Punkt Wiederbelebung, der uns hilft, Lebenszeichen zu überprüfen und uns bei Herzdruckmassage, Beatmung und beim Defibrillieren mit Anleitungen unter die Arme greift.

Der Punkt Verletzungen hält unter anderem Tipps für Nasenbluten, Verletzungen im Auge und Becken- oder Wirbelsäulenverletzungen bereit. In den in der App bereitgestellten Videos können wir außerdem verschiedene Szenarien ansehen und wie wir darauf reagieren können.

ASB ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Notfall Hilfe

Die App Notfall Hilfe ist ebenfalls für den Ernstfall konzipiert und hält für uns einige wichtige Komponenten bereit. Dazu gehört etwa der klassische Notruf, der sich über die rote Telefontaste absetzen lässt. Basierend auf unserem Standort wählt die App die lokal gültige Notrufnummer, die für mehr als 200 Länder unterstützt wird. 

Um für einen Notruf alle wichtigen Daten bereitzuhaben, hält die App gleich mehrere Features bereit. So zeigt sie etwa direkt unsere aktuellen Koordinaten sowie die Adresse an, um diese bei Bedarf durchgeben zu können. Auch what3words, ein alternatives System zur Standortmitteilung, wird unterstützt. Möchten wir Ärzte oder Kliniken in der Nähe finden, können wir uns diese auf Knopfdruck einblenden lassen.

Um für den Notfall alle Informationen gesammelt zu haben, bietet die App auch eine Pass-Funktion an, in der alle wichtigen Daten zu Gesundheit, Versicherung und Kontakten hinterlegt werden können. Geraten wir in die Situation, selbst Erste-Hilfe leisten zu müssen, nimmt uns die App mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen an die Hand.

Tippen wir auf den entsprechenden Button, gibt uns die App Tipps und fragt nach dem Zustand der Person. Atmet die Person beispielsweise nicht, leitet uns die App durch die entsprechenden Maßnahmen. Auch für einzelne, weniger bedrohliche Szenarien, hält die App Anleitungen bereit.

Notfall Hilfe ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Instant Aid

Die App Instant Aid zeichnet sich vor allem durch ihre ausführlichen Anleitungen aus. Ursprünglich für Deutschland konzipiert, eignet sich die App natürlich auch in Österreich gut für Notfälle. Während die Rufnummern auf der ersten Seite für Deutschland vorgesehen sind, ist der Rest der App in jedem Land hilfreich. So können wir beispielsweise über ein Quiz unser Erste-Hilfe-Wissen überprüfen und uns kontinuierlich verbessern.

Im Punkt Unfall finden wir eine Checkliste, wie als Ersthelfer*in an einer Unfallstelle vorzugehen ist. Wahrscheinlich am wichtigsten ist aber der Punkt Maßnahmen, wo alle Anleitungen für verschiedenste Szenarien vereint sind. Helmabnahme, Herzinfarkt, Unterzuckerung oder Brüche werden hier beispielsweise aufgeführt. Tippen wir auf eine der Maßnahmen, zeigt und die App alle notwendigen Schritte an und leitet uns nach Tippen auf „Maßnahme beginnen“ durch jeden einzelnen Schritt.

Nachdem die App den Zustand der Person abgefragt hat, empfiehlt sie die passenden Maßnahmen für die Situation. Müssen wir etwa eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen, sehen wir hier, welche Schritt gesetzt werden müssen. Die App leitet uns dabei aber nicht nur durch den schwierigen Teil, auch an vermeintlich logische Schritte, wie etwa den Notruf zu wählen, werden wir erinnert.

Instant Aid ist eine der wenigen Not-Apps, die für ihre Dienste Geld verlangt. Um Notrufnummer im Ausland, das Quiz oder das vollständige Glossar freischalten zu können, ist ein Abonnement ab 1,99 Euro pro Monat zum Kauf verfügbar.

Instand Aid ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Für vollen Funktionsumfang ist ein Abonnement ab 1,99 Euro pro Monat notwendig.

Notruf auf iOS und Android

Neben den Apps, die von verschiedensten Gesundheitsdiensten und Anbietern bereitgestellt werden, haben auch die Betriebssysteme von iOS und Android eine Notruf-Funktion integriert.

Unter iOS lässt sich der Notruf je nach Gerät auf 2 Arten aktivieren. Nutzer*innen eines iPhone 7 oder älter müssen den Power-Button fünfmal hintereinander schnell drücken und dann für den Notruf nach rechts wischen. Ab dem iPhone 8 gilt es den Power-Button sowie eine der Lautstärke-Tasten gleichzeitig zu drücken.

Hier können wir nun entweder den Schieberegler betätigen oder die Tasten weiter gedrückt halten, um den Notruf nach Ablauf des Countdowns direkt zu verständigen. Das iPhone gibt dabei auch die Standortdaten an die Leitstelle automatisch weiter. Sofern wir Notfallkontakte in unserem Notfallpass hinterlegt haben, werden diese nach Absetzen des Notrufs ebenfalls per SMS verständigt und erhalten unseren aktuellen Standort. 

Auch Android hat eine eigene Notfall-Funktion integriert. Diese lässt sich durch fünfmaliges Drücken des Power-Buttons auslösen. Ist die Notruf-Funktion aktiv, müssen wir entweder den roten Kreis drei Sekunden lang drücken oder den Countdown abwarten. Sofern der Android-Notfall-Standortdienst aktiv ist, sendet das Gerät automatisch unseren Standort an die Leitstelle.

Je nach Gerätehersteller und vorheriger Einrichtung unterstützt Android noch einige weitere Funktionen für den Notfall. In der App „Persönliche Sicherheit“ lassen sich beispielsweise Notfallkontakte hinterlegen, die im Ernstfall unseren Standort erhalten. Ebenfalls vorhanden ist eine Notfall-Videoaufzeichnung, mit der eine Video an unsere Notfallkontakte versendet werden kann.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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