Die besten Navi-Apps für iOS und Android
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Sommerzeit heißt Urlaubszeit. Während die vergangenen 2 Jahre urlaubstechnisch eher mau waren, geht es viele heuer wieder auf Reisen.
Um sich mit dem Auto auch fern von zu Hause zurechtzufinden, nehmen die allermeisten die Hilfe einer Navi-App in Anspruch. Apps mit überteuertem Kartenmaterial, das regelmäßig neu gekauft werden muss, sind dabei ein Ding der Vergangenheit. Die Unterschiede zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Navi-Apps sind kaum noch vorhanden.
Wir stellen euch diese Apps zur Navigation vor:
- Waze: iOS und Android
- Here WeGo: iOS und Android
- TomTom Go: iOS und Android
- Sygic: iOS und Android
Waze
Als kleine Community-App gegründet und mittlerweile bei der Google-Mutter Alphabet gelandet, gehört Waze heute zu den beliebtesten Navigationsapps auf dem Markt. Bei Waze handelt es sich um eine auf Crowdsourcing basierenden App, die uns nicht nur beim Wege finden unter die Arme greift, sondern uns auch bei der Sicherheit auf der Straße unterstützt.
Starten wir die App das erste Mal, werden wir nach einer Anmeldung gefragt. Diese ist zwar nicht verpflichtend, erlaubt uns aber die aktive Teilnahme an den Community-Meldungen, die Waze zu der App machen, die sie ist. Ob angemeldet oder nicht, im nächsten Schritt gelangen wir ins Dashboard von Waze. Den Großteil des Bildschirmes nimmt die Karte in Anspruch, auf der wir alle wichtigen Informationen zur Umgebung sowie unseren aktuellen Standort sehen.
Über die Eingabemaske „Wohin?“ können wir direkt die Suche nach unserem Ziel starten. Wie wir es von jeder ordentlichen Suchmaske kennen, schlägt uns auch Waze schon während der Eingabe passende Straßen, Orte und Points-of-Interest vor. Neben gespeicherten Orten und dem Suchverlauf können wir Waze außerdem aus unseren Kontakten suchen lassen. Wer glaubt, bei Waze handelt es sich um eine abgewandelte Variante von Google Maps, täuscht sich aber.
Schon bei den vorgeschlagenen Routen unterscheiden sich Waze und Google Maps auffallend oft. Spätestens beim Navigieren wird dann auch den letzten Nutzer*innen klar, wo der Mehrwert in Waze liegt. Die App zeigt uns auf Wunsch die aktuelle erlaubte Höchstgeschwindigkeit an und warnt uns beim Überschreiten einer gewissen Schwelle.
Noch interessanter sind aber die vielen Meldungen, die in Waze vorhanden sind. Von der Baustelle über liegengebliebene Fahrzeuge am Straßenrand bis zu Straßensperren können die allermeisten Verkehrsbehinderungen in der App gemeldet werden. Werden sie von mehreren Nutzer*innen gemeldet, werden diese beim Fahren als Warnhinweis ausgegeben.
Auch für stationäre und mobile Radarmessungen gibt es einen eigenen Warnhinweis in der App, der uns vor Strafen schützen soll. Weitere Features von Waze sind die direkte Integration von Musikdiensten wie Spotify, Apple Music oder YouTube Music. Ebenfalls möglich ist das Hinterlegen von allgemeinen Daten wie vorhandene Vignetten und Umweltplaketten sowie bevorzugte Treibstoffe und Tankstellen, um die Treffgenauigkeit der Suche zu erhöhen.
Here WeGo
Bei der Navigationsapp Here handelt es sich um die ehemalige Maps-Sparte von Nokia, die seit dem Verkauf 2015 mehrheitlich im Besitz von einem Konsortium aus Audi, BMW und Daimler steht. Neben den 3 deutschen Automobilherstellern halten unter anderem Mitsubishi, Intel, Bosch und Continental Anteile an Here. Die App mauserte sich in den vergangenen Jahren zu einer immer ernsthafteren Alternative, vor allem gegenüber Google Maps.
Beim Start der App fällt sofort das geradlinige Design auf. Bei Here steht der schnelle Start der Navigation im Vordergrund. Fast der komplette Bildschirm ist mit der Karte und unserem aktuellen Standort ausgefüllt. Am unteren Bildschirmrand können wir direkt nach unserem Ziel suchen. Auch die Here-App denkt bei der Suche mit und schlägt Straßennamen, Orte oder Points-of-Interest schon während dem Tippen vor.
Ein praktisches Feature ist hier die Nummerneingabe, die uns einen Straßennamen übernehmen lässt und das Einfüllen der Hausnummer erlaubt, ohne das Suchfeld noch einmal aufrufen zu müssen. Neben dem fast schon pflichtmäßigen Hinterlegen der Heimatadresse können wir weitere Orte als Shortcut hinterlegen, die wir direkt unter dem Suchfeld immer griffbereit haben. Mit dem Feature „Sammlungen“ können wir ganze Listen mit unseren Lieblingsorten erstellen.
Während Offline-Karten und Navigation mancherorts Fehlanzeige sind oder erst sehr spät integriert wurden, war das Offline-Feature eines der Hauptargumente von Here. Über den Menüpunkt „Karten herunterladen“ können wir uns in Antizipation auf die nächste Reise passende Kartenpakete für die Offlinenutzung herunterladen. Während ganz Europa mit rund 22 Gigabyte zu Buche schlägt, verbraucht etwa Österreich alleine knapp 600 Megabyte.
Beim Thema Einstellungen hält sich die App vornehm zurück. Festlegen können wir unter anderem unsere bevorzugte Kraftstoff-Art und wie die Darstellung erfolgen soll. Außerdem können wir bei der Routenberechnung unbefestigte Straßen, Autobahnen, Tunnel oder Mautstraßen ausschließen.
Auch Here zeigt uns auf Wunsch das aktuelle Tempolimit an und warnt uns bei einer Überschreitung mit einem Signalton. Zusätzlich können wir eine allgemeine Höchstgeschwindigkeit festlegen und ob wir vor Blitzern gewarnt werden möchten.
TomTom Go
Das niederländische Unternehmen TomTom gehört zu den größten Mitbewerbern in Sachen Navigation und Echtzeitverkehrsdaten. Während der Spezialist früher vor allem für seine Navigationsgeräte bekannt war, hat sich durch den Erfolg des Smartphones das Geschäft deutlich gewandelt. Mittlerweile ist neben dem Verkauf des eigenen Kartenangebotes an Autohersteller auch die hauseigene App zu einem wichtigen Bestandteil des Geschäftes geworden.
Die kostenlose Konkurrenz macht es dabei nicht unbedingt leicht für TomTom. Während Waze, Here und Co. keinerlei Gebühren verlangen, setzt TomTom auf ein verpflichtendes Abonnement. Gerade deshalb müssen die Niederländer Alternativen bieten. Starten wir die App, geht es zuallererst um das Abonnement, ohne dem Nichts geht. Interessierte können einen Probeabo für 7 Tage abschließen, danach werden ab 1,67 Euro pro Monat fällig.
Während andere Karten- und Navi-Apps ihre Inhalte einfach auf Abruf beziehen, müssen wir bei TomTom zuerst Kartenmaterial herunterladen. Dies geschieht auf Länderbasis und kann beliebig um weitere Länder ergänzt werden. Haben wir den Download, der für Österreich rund 300 Megabyte umfasst, erledigt, landen wir im Dashboard. Die Kartenansicht von TomTom ist einfach gehalten: Eine Suchleiste, der Menü-Button sowie Plus- und Minus-Symbol zum Zoomen sind auf der Karte platziert.
Starten wir eine Suche, fängt auch die TomTom-App schon beim Tippen mit Vorschlägen an. Im Gegensatz zu den kostenlosen Konkurrenten ist der Text der App deutlich größer und somit vor allem in der Handyhalterung im Auto besser lesbar. Haben wir ein Ziel gefunden, können wir durch Tippen auf „Fahren“ die Navigation starten. TomTom zeigt uns dann in einer kompakten Übersicht, was uns alles auf der vorgeschlagenen Route erwartet, darunter etwa Baustellen, Stau, Blitzer und Tankstellen.
Im Gegensatz zur Konkurrenz bietet TomTom keine alternativen Routen zur direkten Auswahl. Es gibt immer nur einen direkten Weg. Wollen wir Alternativen, müssen wir dafür extra in ein Untermenü gehen. Wechseln wir ins Menü, sehen wir auch hier, dass das UI explizit für das Autofahren konzipiert wurde. Die fast schon übergroßen Menüpunkte erfordern keine großartige Genauigkeit beim Tippen.
Sonderlich intuitiv ist die Nutzererfahrung aber nicht. Erst wenn wir schon eine Routenführung gestartet haben, können wir ins Menü „aktuelle Routen“ wechseln und dann alternative Routen einsehen. Ein Umweg, der auf Dauer Zeit und Nerven kostet. Auch sonst kann TomTom nicht groß mit Features auftrumpfen. Radarwarner und Echtzeit-Verkehrsinformationen sollen hohe Kosten und lange Staus vermeiden, Geschwindigkeitswarner oder Infoseiten zu POIs gibt es aber nicht.
TomTom ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Zur Nutzung der App ist ein Abonnement ab 19,99 Euro pro Jahr notwendig.
Sygic
Eine der beliebtesten Navigationsapps für Smartphones ist das Angebot von Sygic. Der Anbieter aus Bratislava konnte vor allem in den jungen Jahren des Smartphones mit hübschem UI sowie praktischen Features überzeugen und hält sich auch deshalb bis heute auf dem Markt. Die App von Sygic ist eine Mischung aus kostenloser und Premium-App und gleichzeitig ein Hybrid aus Live-Navigation gemischt mit herunterladbarem Kartenmaterial.
Starten wir die App, gilt es ebenjenes Kartenmaterial herunterzuladen. Die Sygic-App schlägt hier automatisch das passende Paket vor, in unserem Fall die knapp 200 Megabyte großen Karten für Österreich. Sind diese fertig geladen, ist die App sofort einsatzfähig. Wie bei den anderen Alternativen nimmt auch bei Sygic die Karte selbst den Großteil des Bildschirms ein.
Eine kompakte Suchleiste ermöglicht die schnelle Suche nach Straßen, Orten und Points-of-Interest. Im Gegensatz zu TomTom ist hier die Umgebungssuche angenehmer. Restaurants, Bahnhöfe, Apotheken oder Parkplätze werden direkt mit Name und Symbol eingeblendet und können durch ein einfaches Tippen unkompliziert angesteuert werden.
Haben wir ein Ziel ausgewählt, zeigt uns Sygic die schnellste Route. Per Wischgeste können wir uns 2 alternative Routen anzeigen lassen. Verkehrsinformationen zeigt die App hier theoretisch auch gleich an, diese sind aber Teil eines relativ umfangreichen Premium-Paketes, das bei Bedarf gebucht werden kann. Sygic versucht sich mit seinem Premium-Angebot deutlich von der kostenlosen sowie kostenpflichtigen Konkurrenz abzuheben. Enthalten ist unter anderem ein Spurführungsassistent, der uns an Kreuzungen, Abfahrten oder Kreisverkehren mit einer Detailansicht bei der Wahl der richtigen Spur unterstützt.
Ebenfalls dabei ist die Anzeige der Geschwindigkeitsbeschränkung sowie Warnhinweise, sollte diese überschritten werden. Ähnlich der Features von Waze können Echtzeit-Verkehrsinformationen sowie Warnungen vor Radargeräten per Abonnement aktiviert werden. Außerdem wird durch Bezahlung die Nutzung von Carplay und Android Auto möglich.
Während die meisten dieser Features bei der kostenlosen Konkurrenz von Haus aus dabei sind, hat Sygic aber noch einiges mehr zu bieten. Unter Zuhilfenahme der Kamera bietet Sygic etwa Schildererkennung während der Fahrt an, um auch Beschränkungen an Baustellen in die Warnhinweise miteinzubeziehen. Unter dem Namen Real View hat die App ein Augmented-Reality-Feature, mit dem Navigationshinweise direkt in unsere Blickrichtung platziert werden.
Wer die Augen auf der Straße behalten möchte, kann mit der Head-Up-Funktion die App-Inhalte auf die Windschutzscheibe projizieren lassen, wobei diese nur bei Nacht wirklich gut funktioniert. Als letztes Feature in der Liste bietet die Sygic-App eine Dashcam-Funktion, die bei einem Unfall eine automatische Speicherung durchführt. Aufgrund der Datenschutzgesetze in Österreich ist die Nutzung der Dashcam-Funktion aber kaum legal möglich.
Sygic ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Das Premium-Abonnement ist ab 19,99 Euro pro Jahr erhältlich.
Kommentare