Französisches Atom-U-Boot versenkt erstmals Schiff mit F21-Torpedo
Die französische Marine hat ihre Muskeln spielen lassen. Bei einem Manöver hat ein Atom-U-Boot erstmals einen scharfen F21-Torpedo auf ein Kriegsschiff gefeuert.
Der F21 ist der neueste Torpedo der französischen Marine und hat seine Schlagkraft eindrucksvoll unter Beweis gestellt:
Es sei gar nicht das primäre Ziel gewesen, das ausgemusterte Schiff zu versenken, wie ein Sprecher der französischen Streitkräfte gegenüber Naval News erklärte. Daher spreche man nicht von einer SINKEX (Sinking Exercise), wie etwa die USA Übungen bezeichnen, bei der alte Kriegsschiffe als Ziele herhalten müssten.
Die US Navy veranstaltet regelmäßig SINKEX für sich und verbündete Länder:
Vielmehr wollte man sich anschauen, wie sich die F21-Torpedos in einem realistischen Szenario handhaben lassen und welchen Schaden sie anrichten können, so der Sprecher.
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200 Kilogramm Gefechtskopf
Der F21-Torpedo ist in etwa 6 Meter lang und wiegt rund 1,5 Tonnen. Er zählt damit zur Klasse der schweren Torpedos. Er hat einen Durchmesser von 533 Millimeter und ist somit mit den Standard-Torpedo-Rohren von U-Booten kompatibel. Bestückt ist der F21-Torpedo mit einem 200 Kilogramm schweren Gefechtskopf, der hochexplosiven Sprengstoff enthält.
Angetrieben wird der Torpedo von 2 Propellern und einem Elektromotor, der seine Energie aus einer Silberoxid-Batterie (AgO-Al) bezieht. Damit kommt er auf eine Geschwindigkeit von mehr als 50 Knoten, was in etwa 93 km/h entspricht. Die Reichweite soll über 50 Kilometer betragen.
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Steuerung und Zielsuche
Das Lenksystem des F21 basiert auf einem dualen Prinzip, wie bei vielen modernen Torpedos. Wenn er das U-Boot verlässt, vertraut er auf eine drahtgesteuerte Navigation.
Ungefähr nach der Hälfte zum Ziel übernimmt die autonome, akustische Zielsuche per Sonar, die in der Endphase den Torpedo lenkt. Das ermöglicht Kursanpassungen in Echtzeit, was eine hohe Trefferquote garantieren soll.
Nuklear-betriebenes Jagd-U-Boot feuerte Torpedo ab
Wo das Manöver stattgefunden hat, wurde von der französischen Marine nicht erwähnt. Ebensowenig welches U-Boot den Torpedo abgefeuert hat. Es gibt jedoch mehrere Hinweise, dass der Test im Atlantik über die Bühne gegangen ist.
Das Zielschiff wurde zuvor in Brest gesehen. Es war eine leichte Korvette der Premier-Maître L'Her der D'Estienne d'Orves'-Klasse, auch A69 genannt. Die A69s haben eine Verdrängung von etwa 1.250 Tonnen und sind 80 Meter lang. Sie sind primär zur Bekämpfung von U-Booten gedacht.
Da ist es eigentlich passend, dass eine A69 als Ziel für einen Torpedo herhalten musste, der von einem U-Boot abgefeuert wurde. vermutlich war es das nuklear-betriebene Jagd-U-Boot Suffren, die ebenfalls kürzlich in Brest gesehen wurde.
Sie gehört zur gleichnamigen Suffren-Klasse, die auch als Barracuda-Klasse bezeichnet wird. Die U-Boote der Suffren-Klasse sind 100 Meter lang und haben getaucht eine Verdrängung von 5.300 Tonnen. Aus ihren Torpedoröhren kann sie, neben dem F21, auch den Marschflugkörper MdCN und die Antischiffsrakete Exocet starten.
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