Ein hydrothermaler Schlot auf dem Axial Seamount.

Ein hydrothermaler Schlot auf dem Axial Seamount.

© University of Washington

Science

Dieser Unterwasser-Vulkan könnte jederzeit ausbrechen

Knapp 500 Kilometer vor der Küste Oregons im Westen der USA liegt ein Vulkan in einer Wassertiefe von 1,5 Kilometern. Und erstmals seit 2015 zeigen sich wieder Zeichen, dass er bald ausbrechen könnte.

➤ Mehr lesen: Neue Entdeckung stellt Wissen über Vulkanausbrüche auf den Kopf

Der 1.100 Meter hohe Axial Seamount ist ein noch recht junger Vulkan, er wurde in den 70er-Jahren erstmals entdeckt. Seine letzte Eruption liegt knapp 10 Jahre zurück und bald soll es wieder so weit sein. Noch vor dem Ende des Jahres soll er ausbrechen.

Es gibt Zeichen

Um festzustellen, ob und wann der Axial Seamount ausbruchsbereit ist, überprüfen die Forscher 2 Faktoren: Magmaansammlungen unter der Oberfläche und die Häufigkeit von Erdbeben, die vom Vulkan ausgehen. Geht man nach ersterem, könnte er jeden Tag ausbrechen, denn es gibt bereits so viele Ansammlungen wie vor den letzten 3 Ausbrüchen und sogar mehr als 2015.

Doch nicht nur unter der Erde rumort es, auch an der Erdoberfläche stehen Erdbeben an der Tagesordnung. 200 bis 300 Beben werden jeden Tag verzeichnet, an Spitzentagen sind es sogar mehr als 1.000 pro Tag. Kurz vor dem Ausbruch 2015 wurden sogar 2.000 Erdbeben pro Tag registriert.

➤ Mehr lesen: Eisschmelze könnte Hunderte versteckte Vulkane freilegen

Doch nicht nur der Druck von unten kann Erdbeben auslösen - auch durch den ständig wechselnden Wasserdruck von Ebbe und Flut hebt und senkt sich der Meeresboden und übt so Druck auf die Magmakammer aus. Die Forscher wollen nun herausfinden, ob diese Faktoren einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit haben, wann der Vulkan ausbricht. 

Ausbruch bis Juli?

Bemerkenswerterweise fanden alle 3 bisher registrierten Eruptionen am Axial Seamount in den Monaten zwischen Jänner und Mai statt. In dieser Zeit entfernt sich die Erde von der Sonne, wodurch die Anziehungskraft der Sonne nachlässt. Das Perihel, also wo die Erde der Sonne am nächsten ist, findet nämlich Anfang Jänner statt, das Aphel, wo die Sonne am weitesten entfernt ist, ist Anfang Juli. Das hat einen kleinen, aber messbaren Einfluss auf die Schwerkraft auf der Erde

Ob sich das auf den Ausbruch auswirken wird, wird man sehen, wenn es so weit ist. Der Ausbruch wird allerdings kein explosives Ereignis mit Aschewolken über dem Meer. Lediglich am Meeresboden wird der Ausbruch zu sehen und zu spüren sein. Die Ocean Observatories Initiative plant jedoch, den Ausbruch live zu streamen. Es wäre das erste Mal, dass so etwas bei einem Unterwasservulkan gemacht wird.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare