Behörden: Drei darf Tele2 schlucken
Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat die Fusion von "3" und Tele2 erlaubt, nachdem der Mobilfunkanbieter "3" Ende Juli bekannt gab, den Festnetzbetreiber Tele2 zu kaufen. Da die Anbieter in unterschiedlichen Bereichen tätig sind, würden keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken ausgelöst, so die BWB nach einer entsprechenden wettbewerbsrechtlichen Prüfung am Dienstag.
"Das Vorhaben kann sich sogar positiv auf den Wettbewerb auswirken, da mehr Konkurrenz im Hinblick auf Bündelprodukte (Mobilfunk-/Festnetztelefonie und Breitband) auf dem Markt entsteht", teilte die Behörde weiters mit.
Hauptkonkurrent A1
"3" positioniert sich mit dem Zukauf in Höhe von 95 Mio. Euro als Komplett-und Geschäftskundenanbieter gegen den teilstaatlichen Marktführer A1 Telekom Austria. "3" gehört dem chinesischen Mischkonzern Hutchinson und rittert gemeinsam mit T-Mobile Austria um den zweiten Platz am heimischen Mobilfunkmarkt. Die schwedische börsenotierte Tele2 hat sich auf Geschäftskunden spezialisiert, sie soll rund ein Drittel der heimischen Top-Unternehmen als Festnetz-Kunden haben.
"Durch den Zusammenschluss entsteht der größte alternative Telekom-Betreiber Österreichs mit rund 4 Millionen Mobilfunk-, Festnetz- und Internet-Anschlüssen und künftig knapp 1 Mrd. Euro Umsatz", hieß es von "3"-Chef Jan Trionow in einer Aussendung, als der Kauf am 28. Juli bekanntgegeben worden war.
Zur künftigen Stoßrichtung des nunmehr integrierten Festnetz- und Mobilfunkanbieters "3" meinte Trionow: "Mit Tele2 stärkt '3' seine Aktivitäten als IT-Dienstleister für Unternehmen durch Angebote für Netzwerkmanagement, Housing- und Hosting-Leistungen sowie Sicherheits-Lösungen. (...) Der Anteil der Geschäftskundenumsätze am Gesamtumsatz von Drei steigt durch die Tele2-Übernahme von 12 auf 22 Prozent. Mittelfristig will das Unternehmen mehr als ein Viertel der Umsätze im Business-Segment erzielen."