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DT will weiter mit France Telekom kooperieren

Die Deutsche Telekom (DT) prüft im Mobilfunkbereich eine Zusammenarbeit mit ihrem großen französischen Rivalen France Telecom. Mögliche Felder für eine Kooperation bestünden etwa bei der gemeinsamen Nutzung von Funknetzen oder bei der Verbesserung der Roaming-Bedingungen. Auch solle ausgelotet werden, wie die Nutzung des mobilen Internets verbessert werde könne, teilten beide Unternehmen am Freitag mit.

Franzosen und Deutsche wollten zudem die technische Zusammenarbeit bei grenzüberschreitenden mobilen Daten-Diensten prüfen. Die Gespräche umfassten aber keinen Anteilstausch, sagte eine Sprecherin von France Telecom. In der Vergangenheit hatte es mehrfach Spekulationen gegeben, die beiden Konzerne könnten womöglich eine tiefergehende Zusammenarbeit anstreben.

Zusammenarbeit läuft bereits

Die Telekom und France Telecom arbeiten bereits in Großbritannien im Rahmen ihrer gemeinsamen Mobilfunk-Gesellschaft "Everything Everywhere" sowie in Polen bei der gemeinschaftlichen Nutzung von Funknetzen zusammen. Das Bonner Unternehmen sieht die Entwicklung von neuen Service-Angeboten über das Telefonieren hinaus als eines ihrer Wachstumsfelder. Insgesamt will der Konzern bis 2015 in diesen und anderen Wachstumsfeldern wie dem mobilen Internet oder PayTV einen Umsatz von 30 Milliarden Euro erreichen.

Großes Potenzial erhoffen sich die beiden Firmen etwa bei grenzüberschreitenden mobilen Datendienstleistungen. Dies könnten beispielsweise Angebote im Logistikbereich sein, auch im Feld Gesundheit gebe es Möglichkeiten für sogenannte M2M-Dienste. Laut einem Telekom-Sprecher könnten etwa mit SIM-Karten ausgestattete Geräte den Zustand von Fahrzeugen und Wartungszeiten quer durch Europa messen, was für Speditionsunternehmen interessant sei.

Auch Reisende als Zielgruppe

Im Gesundheitsbereich seien etwa Dienste wie die grenzüberschreitende Überwachung von Risiko-Patienten mit Herzschrittmachern vorstellbar. Darüber hinaus wollen beide Unternehmen prüfen, wie für Reisende zwischen den Mobilfunknetzen eine gemeinsame Nutzung von Hotspots oder das Herunterladen großer Datenmengen verbessert werden kann.

"Im Kern ist es eine Technologie-Kooperation, die auf Kosteneinsparungen abzielt", kommentierte Telekom-Analyst Theo Kitz vom Bankhaus Merck Finck & Co die Mitteilung.
In Österreich sind die Franzosen über Orange und die Deutschen über T-Mobile vertreten. Die drei großen heimischen Mobilfunker predigen seit Jahren, dass es mit vier Bewerbern einen zuviel in Österreich gibt. Aber bisher hat keiner der Anbieter (A1. T-Mobile, Orange und "3") angedeutet, Übernahmekandidat zu sein.

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(APA/Reuters)

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