Phlegräische Felder: Italiens Supervulkan brodelt immer stärker

Phlegräische Felder: Italiens Supervulkan brodelt immer stärker

© INGVVesuvio

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Phlegräische Felder: Italiens Supervulkan brodelt immer stärker

In der Region um Neapel schlummert Europas Supervulkan: Die Phlegräischen Felder, die durch unterirdische Magmakammern mit dem Vesuv verbunden sind. Seit einigen Monaten nehmen dort die seismischen Aktivitäten rasant zu, die Erde über den Magmafeldern hebt sich immer schneller.

Allein im April wurden dort mehr als 700 Erdbeben verzeichnet. Als es bei den Campi Flegrei zwischen August und Oktober 2023 einen sprunghaften Anstieg der seismischen Ereignisse gab, waren es nicht so viele Erdbeben wie derzeit.

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Erdbeben und Anhebung des Bodens

Erst am Montag bebte die Erde am Vesuv mit einer Stärke 3,9 auf der Richterskala. Beben mit einer Magnitude knapp unter 3 kommen in der Region aktuell mehrmals täglich vor, wie aus den Daten vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) hervorgeht.

Weitere Daten zeigen, wie schnell sich der Boden rund um die Phlegräischen Felder (griechisch für "brennend") in den vergangenen Monaten angehoben hat. Allein im April sind es innerhalb von 15 Tagen rund 2 Zentimeter gewesen.

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Die Grafik zeigt, wie sich die Campi Flegrei immer schneller in die Höhe wölben.

"Kein Grund zur Sorge"

Es gebe aber dennoch "keine Anhaltspunkte, die auf signifikante kurzfristige Entwicklungen hindeuten", werden INGV-Wissenschafter*innen vom MDR zitiert. Die Temperatur des hydrothermalen Systems unter der Erde sei recht konstant und auch die Kohlendioxid-Messungen würden keine besorgniserregenden Abweichungen aufweisen.

1538 sind die Phlegräischen Felder das letzte Mal ausgebrochen. Zuvor hatte sich der Boden in der Bucht von Pozzuoli um 19 Meter angehoben. Seit den 1950er Jahren hat sich dort die Erde um 4 Meter gehoben, seit 2016 sind 0,8 Meter.

Laut den Forscher*innen des INGV wären die Anzeichen für einen größeren Ausbruch deutlich drastischer. Es würde mehr Gase austreten, die Erdbeben wären noch wesentlich häufiger und deutlich stärker. Es gäbe als kein Grund zur unmittelbaren Sorge.

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