Google zieht nach Kronstorf: Das sagt der Bürgermeister
Der Internet-Gigant Google will im oberösterreichischen Kronstorf ein Rechenzentrum bauen. Der Baustart ist noch nicht bekannt, der jetzigen Entscheidung ging aber eine lange Vorlaufzeit voraus.
Bereits seit 2008 befindet sich das Grundstück, das im Betriebsgebiet des INKOBA-Verbands (Interkommunale Betriebsansiedlung) zwischen Kronstorf und Hargelsberg liegt, in Google-Besitz. „Es hieß immer, dass Kronstorf interessant sei. Dass nun dieser zentrale Knoten in Kronstorf entwickelt wird, ist ein gutes Bekenntnis“, heißt es vom Kronstorfer Bürgermeister Christian Kolarik (ÖVP).
Langwieriger Prozess
Für die 3.500-Einwohner-Marktgemeinde selbst ändere die jetzige Ankündigung aber nur wenig, die „dynamische Entwicklung“ hätte schon damals beim Kauf begonnen. „Vorher wollte kaum eine Wohnbaugesellschaft in Kronstorf investieren. Nun müssen wir fast schauen, dass wir die Entwicklung bremsen.“
Doch der Deal mit Google lief nicht immer reibungslos ab. Den Baugrund verkaufte man mit der Auflage, dass auch innerhalb von 10 Jahren gebaut werden muss. Als 2018 die Frist verstrich, wurde bereits eine Rückabwicklung angedacht. Schlussendlich einigte man sich darauf, dass Google 20 der 70 Hektar wieder an die INKOBA abtritt.
Alles bereit für den Bau des Rechenzentrums
Beim Grundstück selbst sei von der öffentlichen Hand vorgesorgt worden: Wasser, Straße, Energieversorgungsinfrastruktur, in der Nähe liegt sogar ein Umspannwerk. Jetzt müsste nur noch gebaut werden, so der Bürgermeister. Sobald der Einreichplan da ist, wolle man aber auch auf diesen ein Auge werfen.
„Was wir gelernt haben als öffentliche Hand ist, sich bei solchen Projekten einen langfristigen Einfluss zu sichern. Wir haben damals den Grund nicht einfach verkauft, sondern Regelungen geschaffen, mit diesen wir zu gewissen Zeitpunkten auch immer wieder bei der Entwicklung mitreden können.“ So sei etwa auch ein „klimafitter“ Bau vereinbart.
"Fehler, sich nur auf Google zu konzentrieren"
Prinzipiell sei Kronstorf jedoch mehr als nur Google, betont Kolarik. „Ich glaube, es wäre ein Fehler, sich nur auf Google zu konzentrieren und alles darum zu bauen.“ Die Attraktivität des Standorts direkt an der Steyrer Straße hat auch Amazon erkannt. Im Frühjahr kamen Pläne auf, dass der Konzern ein Logistikzentrum in Kronstorf plant. Seitdem wurde es allerdings still um das Projekt.