Coronavirus: Algorithmus erkennt automatisch, ob jemand hustet
Südkoreanische Forscher der KAIST-Universität haben eine Art „Hustenkamera“ entwickelt, die Hustengeräusche anhand eines Tonauswertungssystems erkennen soll. Dazu haben die Forscher rund um den Projektleiter Yong-Hwa in Parks Hustengeräusche mit einem Mikrofon aufgenommen und in ein neuronales Netzwerk eingespeist. Auch Hustengeräusche aus Krankenzimmern wurden aufgenommen. Das Netzwerk lernte, Husten von anderen Geräuschen zu unterscheiden.
Anwendungsmöglichkeiten
Derzeit liegt die Trefferquote des Algorithmus bei 87,4 Prozent. Eingesetzt werden kann das System etwa als Art „Hustenkamera“ an Bahnhöfen, Flughäfen oder Haltestellen von U-Bahnen, um zu erkennen, wenn jemand hustet. Oder aber man nützt das System zur Überwachung von Patienten in Krankenhäusern.
Alternativ können sich die Forscher auch vorstellen, dass man daraus eine Art „Husten-Fieberthermometer“ machen könnte, der Hustengeräusche ähnlich misst wie ein Fieberthermometer und zur Diagnose für Atemwegserkrankungen dienen könnte.
Erstes Pilotprojekt
Zum Einsatz kommt eine Kamera, die über ein eingebautes Mikrofon verfügt. Hustet jemand, macht die Kamera in Südkorea von der Person ein Bild. Derzeit läuft ein Pilotversuch in einem Büro. Das System soll auch in der Lage sein zu erkennen, ob eine Person selbst hustet, oder lediglich eine Person in der Nähe. "In einer Pandemiesituation wie bei COVID-19 kann eine Hustenerkennungskamera zur Prävention und Früherkennung von Epidemien an öffentlichen Orten beitragen", sagt Park laut Pressetext.
Ein Einsatz dieser Überwachungskamera mit Tonaufzeichnung ist in Europa vorerst nicht geplant.