Video: Türkei testet autonomen Stealth-Kampfjet
Der türkische Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Baykar hat seine einzigartige Stealth-Drohne ersten Beschleunigungstests unterzogen. Das deutet darauf hin, dass ein Erstflug bald bevorstehen könnte.
Die Kizilelma-Drohne unterscheidet sich mit ihren Eigenschaften und Fähigkeiten weitgehend von vergleichbaren Fluggeräten. Die türkische Drohne soll nämlich unter anderem ähnliche Flugeigenschaften wie ein bemannter Kampfjet haben.
Eine Drohne wie ein Kampfjet
Durch ihre Delta-Canard-Flügelkonfiguration soll die Kizilelma-Drohne eine hohe Manövrierfähigkeit und Wendigkeit aufweisen. Das gesamte Design ist so ausgelegt, dass das Fluggerät für feindliche Radarstationen schwer zu erkennen sein soll.
Die Kizilelma-Drohne soll besonders flexibel eingesetzt werden können, heißt es von Baykar. Sie könne für herkömmliche Aufklärungsmissionen genauso herangezogen werden, wie für Angriffe aus der Luft und sogar für Luftkämpfe, die normalerweise nur von herkömmlichen Kampfjets durchgeführt werden.
Unklar bleibt, ob die Stealth-Drohne als eine Art Wingman einen bemannten Kampfjet begleitet oder ob sie von einem Kontrollzentrum am Boden gesteuert wird. Die Kizilelma-Drohne soll jedenfalls mit einem bestimmten Grad an Autonomie operieren.
Die Eckdaten der Kizilelma-Drohne
Starts und Landungen seien völlig autonom möglich - sowohl von herkömmlichen Luftwaffenstützpunkten als auch von Flugzeugträgern, heißt es von Baykar. Eine erste Version der Drohne soll noch mit Mach 0,6 unterwegs sein, geplant sei aber eine maximale Geschwindigkeit jenseits der Schallgeschwindigkeit.
Den Aktionsradius gibt Baykar mit 926 Kilometern an, die maximale Flughöhe mit 10.668 Meter. Angetrieben wird die Stealth-Drohne zunächst von dem ukrainischen Ivchenko-Progress-Triebwerk AI-25TLT. Später soll sie mit dem Ivchenko-Progress AI-322F samt Afterburner ausgestattet werden.
Die Stealth-Eigenschaften
Schwachstelle bei den Stealth-Eigenschaften sei derzeit noch das Design der Triebwerke, schreibt The Drive. Bis die Kampfjet-Drohne aber zum Einsatz kommt, könnte die Konfiguration der Triebwerke dahingehend noch angepasst werden.
Für die Zuladung von Waffensystemen seien jedenfalls eigene Fächer am Rumpf des Fluggeräts vorgesehen. Da etwaige Luft-Boden-Präzisionsmunition oder Air-to-Air-Raketen in der Drohne verstaut werden können, komme den Stealth-Eigenschaften zugute.
Wann die Kizilelma-Drohne ihren Erstflug absolvieren wird, hat Baykar noch nicht bekannt gegeben. Ebenso unklar ist, wann die Kampfjet-Drohne auf dem Schlachtfeld zum Einsatz kommen soll.