Bewaffneter Roboterhund Spot sorgt für Ärger
Der Roboterhund Spot kann tanzen, Pakete ausliefern, Schafe hüten und jetzt auch schießen. Das Kollektiv MSCHF, bekannt für seine Aktionen, die zwischen Kunst, Streichen und Marketing einzuordnen sind, hat Spot bewaffnet.
Wie für eine MSCHF-Aktion üblich, werden die Macher den Abzug nicht selbst betätigen: Geschossen wird von Usern per App.
Paintballs in der Kunstgalerie
Spot trägt keine echte Waffe auf dem Rücken, sondern einen handelsüblichen Paintball-Markierer. Geschossen wird auch nicht auf Menschen oder Zielscheiben, sondern auf Kunstwerke. MSCHF hat dazu eine Kunstgalerie samt Exponate nachgebaut, in der Spot „randalieren“ wird.
Daher auch der Name der Aktion, „Spots Rampage“. Sie wird am Mittwoch, den 24. Februar, um 19:00 unserer Zeit starten. User können mit der MSCHF-App dann 2 Minuten lang Spot fernsteuern. Ob sie nur mit Spot die Ausstellung ansehen, oder wild um sich schießen, bleibt ihnen überlassen.
Boston Dynamics nicht begeistert
Der Hersteller von Spot findet die Aktion gar nicht gut. Auf Twitter schreibt Boston Dynamics, dass man diese Aktion nicht gutheiße, weil die Technologie in einer Art dargestellt werde, die Gewalt anpreist. Außerdem wird darauf verwiesen, dass die Verkaufsbedingungen eine Verwendung von Spot untersagen, die Menschen oder Tiere gefährdet oder verletzt.
Gegenüber Wired sagt Michael Perry, Vice President von Boston Dynamics: „Es geht hier nicht nur um die Moral. Wir versuchen die Roboter auch zu verkaufen.“ Er deutet damit an, dass die Aktion für das Unternehmen "geschäftsschädigend" sei.
Kill Switch
Laut Perry überlege man derzeit, Spot aus der Ferne zu deaktivieren. Das ist möglich, weil der Roboter regelmäßig mit den Boston Dynamics-Servern Kontakt aufnimmt. Laut MSCHF sei man aber darauf vorbereitet und habe einen Workaround bereit, falls Boston Dynamics wirklich den Kill Switch betätigt und Spot aus der Ferne lahmlegt.
Laut MSCHF hat Boston Dynamics zuvor versucht die Aktion durch Verhandeln zu vereiteln. Man habe angeboten bei anderen Demonstrationen zu helfen, wenn diese Aktion abgeblasen wird. Dafür würde man einen Vor-Ort-Service bieten und MSCHF 2 Spots schenken. MSCHF hat abgelehnt.
Den Spot, der für die Aktion bewaffnet wurde, hat MSCHF angeblich selbst gekauft. Er kostet 75.000 US-Dollar. Üblicherweise stehen hinter den jeweiligen Aktionen Sponsoren aus der Tech-Branche und Business Angels aus der Start-up-Szene.