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Facebook-Scherz mit Kambodschas König führt zu Haftbefehl

Kambodschas Polizei fahndet nach drei Verdächtigen, die für eine anzügliche Fotomontage von König Norodom Sihamoni verantwortlich sein sollen. Das Bild, das in Kambodscha und im Nachbarland Thailand im Online-Netzwerk Facebook geteilt wurde, zeigt den König in einem Schwulenporno.

Wie ein Sprecher des Innenministeriums in Phnom Penh am Montag mitteilte, wurde Haftbefehl gegen drei Verdächtige erlassen, die sich in Kambodscha und Thailand aufhalten sollen.

König nicht geschützt

Anders als in Thailand, wo Majestätsbeleidigung mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft wird, ist der kambodschanische König nicht durch ein spezielles Gesetz vor Beleidigung geschützt. Der Ministeriumssprecher wollte sich nicht dazu äußern, auf welches Gesetz sich die Ermittlungen gegen die drei Verdächtigen stützen. Weil der König "das ganze Land" repräsentiere, sie eine Beleidigung des Königs wie eine "Beleidigung der ganzen Nation", sagte er.

Sihamoni hatte den Thron 2004 von seinem Vater Norodom Sihanouk übernommen, nachdem dieser abgedankt hatte. In Kambodscha ist der König zwar offiziell Staatsoberhaupt, hat aber eher eine symbolische Funktion. Anders als sein inzwischen verstorbener Vater mischt sich Sihamoni auch nicht in die Politik ein.

Sihamoni verbrachte den größten Teil seines Lebens im Ausland, er spricht Englisch, Französisch und Tschechisch. Vor der Krönung war er Ballettlehrer in Paris, wo er auch eine eigene Tanzgruppe gründete. Sihamoni ist unverheiratet und hat keine Kinder.

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