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Nordkoreas ballistisches "Frankenstein-U-Boot" ist aufgetaucht

Nordkorea hat ein altes dieselelektrisches U-Boot der Romeo-Klasse aus der Zeit des Kalten Kriegs "aufgearbeitet" und in ein U-Boot für Atomraketen umgewandelt. Die daraus entstandene Sinpo-C-Klasse (auch Gorae-Klasse oder Pongdae-Klasse) erinnert etwas an Frankensteins Monster, das aus verschiedenen Teilen alter U-Boote zusammengezimmert wurde. 

Das U-Boot soll bei einer Zeremonie am 6. September in Anwesenheit von Kim Jong-un offiziell enthüllt worden sein, wie The Warzone berichtet. Verwunderlich ist, dass hochauflösende Satellitenbilder weder die Präsentation des U-Bootes noch die Vorbereitungen dazu zeigten. Es ist natürlich möglich, dass die Feierlichkeiten so schnell abgehalten wurden, dass sie nicht von Satelliten erfasst werden konnten. 

Raketenfach an das U-Boot gebaut

Erste Anzeichen, dass das U-Boot umgebaut wird, gab es 2019. Bilder zeigten damals ein U-Boot mit einem angebauten Raketenfach hinter dem Turm. Ob es sich beim jetzt präsentierten U-Boot genau um jenes handelt, ist unklar, aber höchst wahrscheinlich. Nordkorea dürfte Jahre gebraucht haben, um ein brauchbares Design für das Raketenfach zu entwickeln.

Das Raketenfach hinter dem Turm verfügt über 5 Klappen auf jeder Seite, also insgesamt 10. 4 davon sind deutlich größer als der Rest. Das ist sinnvoll, da das U-Boot für den Einsatz mehrere Raketentypen ausgelegt ist, insbesondere für ballistische Raketen mit kürzerer und längerer Reichweite sowie U-Boot-Marschflugkörper. Nordkoreas neuer Marschflugkörper Hwasal-2 wäre der naheliegendste Kandidat für dieses U-Boot. Die Rakete kann auch mit einem nuklearen Sprengkopf ausgestattet werden.

Mehr lesen: Nordkorea zeigt erstmals neue U-Boot-Rakete

Uralte U-Boottechnik

Nordkorea bemüht sich seit Jahren, den Anschein einer nuklearen Großmacht zu erwecken. Doch selbst wenn das Land sein neuestes U-Boot zum Laufen bringen würde, ist es technisch gesehen um Jahrzehnte veraltet. Die Entwicklung der Romeo-Klasse geht auf die 1950er-Jahre zurück, nach modernen Maßstäben dürfte der Betrieb des U-Bootes sehr laut sein. Dadurch kann es von der Sekunde an, in der es einen nordkoreanischen Hafen verlässt, verfolgt werden. 

Diktator Kim Jong-un zeigte sich in einer Rede allerdings zufrieden mit dem Umbau. Er nannte die Arbeiten eine "kostengünstige Ultramodernisierungsstrategie", die das U-Boot eine wichtige Rolle in der modernen Kriegsführung einnehmen lassen. Das Land wolle "die nukleare Bewaffnung der Marine ohne Unterlass beschleunigen" und Nordkorea zu einer "fortschrittlichen Seemacht" machen. 

Der nächste große Meilenstein für das U-Boot wird der Testabschuss einer U-Boot-gestützten ballistischen Rakete sein - vorausgesetzt, es übersteht die Erprobungsphase.

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