Nighttime military parade to mark the 90th anniversary of the founding of the Korean People's Revolutionary Army in Pyongyang
© via REUTERS / KCNA

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Nordkorea zeigt erstmals neue U-Boot-Rakete

Montagnacht hat Nordkorea eine Militärparade abgehalten. Grund waren die Feierlichkeiten zum 90. jährigen Bestehen der nordkoreanischen Armee.

Der Machthaber Kim Jong-un legte sehr viel Wert darauf, die Raketen der Armee vorzuführen. Dabei war auch ein Modell zu sehen, dass bisher noch nicht bekannt war, berichtet NK News.

Die neue Rakete dürfte zur Modellreihe Pukguksong gehören. Diese ballistischen Raketen werden von U-Booten aus abgefeuert, haben Reichweiten von mehreren tausend Kilometern und könnten auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden.

Diese Raketen nutzen einen Feststoffantrieb, statt ein Triebwerk, das mit flüssigen Treibstoff angetrieben wird. Im militärischen Bereich hat das den Vorteil, dass die Raketen bereits mit dem Treibstoff gelagert werden können und somit schneller einsatzbereit sind. Zudem kommen sie mit weniger Teilen aus, wodurch mehr Platz für Treibstoff ist, was einer höheren Reichweite zu Gute kommt, bzw. einer Beladung mit schwereren Sprengköpfen.

Oben die neue Rakete, unte die kürzere Pukguksong-5

Rakete ist länger und MIRV-tauglich

Ein Name für die Rakete ist noch nicht bekannt. Vermutlich könnte sie Pukguksong-6 heißen, oder Pukguksong-5A (A steht für Advanced = fortgeschritten). Auch zur Reichweite und maximalen Traglast ist nichts bekannt.

Analysen zufolge ist die neue Rakete 14 Meter lang und damit gut 3 Meter länger als die Pukguksong-5 – die bisher aktuellste U-Boot-Rakete von Nordkorea. Der Außendurchmesser scheint nahezu gleich geblieben zu sein. Aufgrund der Größe könnte die Rakete für Nordkoreas neue 3.000-Tonnen-U-Boote gedacht sein, die derzeit fertiggestellt werden.

Der größere Sprengkopf lässt laut Militäranalyst*innen darauf schließen, dass sie MIRV-geeignet ist. MIRV sind gesteuerte Mehrfachsprengköpfe. Sie werden von einer Rakete aus gesammelt abgeschossen. Über dem Zielgebiet teilen sie sich auf und können verschiedene Ziele ansteuern. Das macht es schwieriger den Angriff abzuwehren. MIRV können auch nuklear bestückt sein.

Kim will das Nuklearprogram weiter ausbauen

Ebenfalls bei der Parade gezeigt wurde Nordkoreas bisher größte Rakete, die Interkontinentalrakete Hwasong-17, Die Hyperschallrakete Hwasong-8 sowie diverse Mittel- und Kurzstreckenraketen. Analyst*innen sehen darin wieder den Versuch Nordkoreas zu zeigen, dass man sich nicht nur gegen den direkten Nachbarn Südkorea „verteidigen“ könne, sondern auch gegen Feinde in weit entfernten Ländern, wie etwa die USA.

Nordkorea Militärparade

In einer Rede sprach Kim Jong-un das Nuklearprogramm des Landes direkt an. Die Nuklearstreitkräfte seien das „Symbol unserer nationalen Stärke und Kern unserer militärischen Macht“. Sie müssten in Umfang und Qualität verstärkt werden und jederzeit einsatzbereit sein. Nordkorea werde deshalb Maßnahmen ergreifen, sie mit „größtmöglicher Geschwindigkeit“ weiterzuentwickeln. „Sollten irgendwelche Kräfte versuchen, die fundamentalen Interessen unseres Staats zu verletzen, müssen unsere Nuklearstreitkräfte ihre Aufgabe entschieden durchführen.“

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