Pornhub sperrt ab 1. Jänner Zugang für 22 Millionen Amerikaner
Die 22,6 Millionen Einwohner des US-Bundesstaats Florida können ab 1. Jänner nicht mehr auf Pornhub zugreifen. Die Porno-Plattform reagiert damit auf ein neues Gesetz zum Altersnachweis. Florida ist damit der nächste in einer Reihe US-Bundesstaaten, in denen die Plattform wegen eines solchen Gesetzes blockiert ist.
Das Gesetz sieht u.a. vor, dass Webseiten "die jugendgefährdendes Material veröffentlichen", das Alter der Nutzer prüfen müssen. Nur Personen über 18 dürfen auf die Webseite zugreifen. Dafür müssen aber sensible Daten der Nutzer gesammelt werden, kritisiert der Pornhub-Dachkonzern Aylo.
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"Willkürlich und Gefährlich"
In einer E-Mail an die Plattform Floridapolitics schrieb das Unternehmen, die Maßnahme sei "ineffektiv, willkürlich und gefährlich". Eine Vorschrift, die von Hunderttausenden von Websites für Erwachsene verlange, erhebliche Mengen an hochsensiblen persönlichen Daten zu sammeln, gefährde die Sicherheit der Nutzer, heißt es seitens Aylo.
Bei einem vergleichbaren Gesetz in Louisiana habe Pornhub die Auflagen zunächste erfüllt. Dadurch sei die Seitennutzung um 80 Prozent eingebrochen. "Die Menschen haben nicht aufgehört, nach Pornos zu suchen. Sie haben sich nur zu dunkleren Ecken des Internets zugewandt", so Aylo. Dadurch würden Seiten Nutzer gewinnen, die die Gesetze nicht beachten.
Inzwischen ist Pornhub in Louisiana, Arkansas, Texas, Mississippi, Montana, North Carolina, Utha und Virgina gesperrt. Künftig sollen auch Idaho, Kansas, Kentucky und Nebraska hinzukommen, teilte das Unternehmen im Juli mit.
Altersverifizierung direkt am Handy
Die für das Gesetz verantwortlichen Politiker sehen in der Entscheidung, Pornhub zu sperren, ein Eingeständnis, Kinder nicht schützen zu wollen. Alyo stellt klar, für eine Altersverifizierung zu sein. Die müsse aber mit dem Schutz der Privatsphäre und der Sicherheit der Nutzer einhergehen.
Ginge es nach Aylo, solle der Altersnachweis direkt auf dem genutzten Gerät stattfinden. "Die Technologie dafür gibt es schon", schreibt die Firma, etwa eine Kindersicherung fürs Handy. Ein solcher Nachweis würde die Sicherheit der Nutzer garantieren, ohne dass Webseiten Daten sammeln müssten.
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In Spanien wurde heuer dafür eine App eingeführt. Dort ist der Altersnachweis hinterlegt. Besucht man eine Pornoseite, verifiziert man über die App sein Alter per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Dabei werden laut der spanischen Regierung keine sensiblen Daten übermittelt, die Webseite erhält nur die Auskunft, ob der Nutzer volljährig ist.
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