Das Kamikazeboote beim Einschlag.

Das Kamikazeboote beim Einschlag.

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Militärtechnik

Französische Marine sprengt Landungsschiff mit Kamikaze-Boot

Kamikazeboote haben sich im Ukrainekrieg zu einer wertvollen Option entwickelt, um russische Kriegsschiffe zu versenken bzw. zu beschädigen. Nun hat die französische Marine vor der Küste von Toulon eine solche Drohne gegen ein ausgemustertes Landungsboot getestet.

Das ferngesteuerte Boot wurde bereits am 26. April von einem Offshore-Patrouillenschiff der französischen Marine ausgesetzt. Admiral Nicolas Vaujour teilte Aufnahmen dazu auf X:

Die modifizierte Kampfdrohne traf dabei direkt den Rumpf des amphibischen Angriffsschiffes und verursachte Schäden. "Das Experiment, das in einer zunehmend instabilen internationalen Lage stattfand, ist Teil der jüngsten Tests, die die französische Marine durchführt, um die Bereitschaft der Besatzung und Schiffe für Kampfeinsätze mit hoher Intensität zu verbessern", so Vaujour.

Nicht perfekt getroffen

Um die Sicherheit des Tests zu gewährleisten, wurde das Zielschiff zuvor von kritischen Stoffen wie Schadstoffen und Treibstoff befreit. Außerdem wurde das Ziel mit einer zusätzlichen Metallplatte ausgerüstet. Wie im Video zu sehen ist, schlug das Kamikazeboot allerdings knapp neben der Platte ein. Hier gilt es also, nachzujustieren.

Während die französische Marine keine Details zur Art der Drohne gibt, könnte es sich um ein Boot des Herstellers SeaOwl handeln. Eine ähnliche Drohne namens Beluga wurde bei der Messe Euronaval 2024 in Paris ausgestellt.

Nicht der erste Test dieser Art

Der Test verfolgte die Prinzipien des Militärmanövers POLARIS, das erstmals 2021 abgehalten wurde. Dabei wird versucht, die Testsituation so nah wie möglich an den tatsächlichen Einsatzbedingungen anzupassen. Im vergangenen Dezember versenkte ein französisches Atom-U-Boot etwa erstmals ein Schiff mit einem F21-Torpedo.

➤ Mehr lesen: Französisches Atom-U-Boot versenkt erstmals Schiff mit F21-Torpedo

Im Jänner 2025 stand die Fregatte Courbet im Mittelpunkt eines Schocktests, wo eine Seemine neben dem Schiff gezündet wurde. Es war der erste Test dieser Art seit 1995. Damals wurden 250 Tonnen TNT in einer Tiefe von 40 Metern und einer Entfernung von 30 Metern neben der Frigatte La Fayette gezündet.

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