Ukrainisches Drohnen-Boot soll Helikopter abgeschossen haben
Ukrainischen Streitkräften soll es zum ersten Mal gelungen sein, einen russischen Helikopter mithilfe eines Drohnen-Bootes vom Himmel zu holen. Laut dem ukrainischen Geheimdienst hat das ferngesteuerte Boot im Schwarzen Meer mit wärmesuchenden Luft-Luft-Raketen auf den Hubschrauber gefeuert und ihn auch getroffen.
Ob der russische Helikopter in Folge abgestürzt ist und ob sich die Besatzung retten konnte, darüber gehen die Informationen auseinander. Da sogar russische Militärblogger über die "Niederlage des Hubschraubers" berichten, liegt es nahe, dass es tatsächlich zu einem Absturz gekommen ist.
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Video zeigt das Gefecht
In einem Video des ukrainischen Geheimdienstes ist das Gefecht zwischen Helikopter und Drohnen-Boot zu sehen. Demnach wurde auf das Boot mittels Maschinengewehr geschossen, bevor das Boot seine Rakete abgefeuert hat. Der Helikopter hat noch versucht, mithilfe von Täuschkörpern - so genannten Flares - die anfliegende Rakete zu verwirren.
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Sowjetische Rakete mit Infrarotsuchkopf
Bei dem Helikopter handelt es sich um einen russischen Mi-8, der sowohl Transportflüge als auch für elektronische Kriegsführung und als Kommandozentrale dienen kann. Das Gefecht soll ich in den Gewässern rund um die Tarchankut-Halbinsel im westlichen Teil der Krim zugetragen haben.
Die Rakete wurde von einem Drohnen-Boot des Typs Magura V5 abgefeuert. Die Bezeichnung ist übrigens eine Abkürzung für "Maritime Autonomous Guard Unmanned Robotic Apparatus". Bei der Rakete soll es sich um eine Wympel R-73 handeln, auch bekannt als AA-11 Archer.
Bereits im Mai vergangenen Jahres wurde erstmals ein Drohnen-Boot gesichtet, das mit einer solchen Rakete ausgestattet war. Damals ist es einer russischen Einheit offenbar gelungen, das Boot auszuschalten. Wie ein solcher Kampf aus der Perspektive des Helikopters aussieht, ist im folgenden Video zu sehen.
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Splittermantel bringt Zerstörung
Die R-73 ist eine sowjetische Luft-Luft-Rakete, die in den 1970er-Jahren entwickelt wurde und eine Reichweite von etwa 30 Kilometern hat. Die R-73 hat einen festen, nach vorn gerichteten Infrarotsuchkopf, der ein Sichtfeld von 75 Grad aufweist.
Die wärmesuchende Luft-Luft-Rakete wird normalerweise in Verbindung mit dem Helmvisier durch Kopfbewegungen des Piloten auf ihr Ziel losgelassen. Offensichtlich hat die Ukraine eine Möglichkeit gefunden, diese Fähigkeit aus der Ferne zu nutzen.
Ein Näherungssensor erkennt, wann die Nähe eines Ziels erreicht wird, wobei dann der 7,4 Kilogramm schwere Gefechtskopf gezündet wird, der sich in einem Splittermantel aus panzerbrechendem abgereichertem Uran befindet. Auch wenn der Hubschrauber vielleicht nicht direkt getroffen wurde, kann die Rakete durch den Splittermantel gehörigen Schaden anrichten.
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