Russlands eigene Spielekonsolen haben ein großes Problem
Im März vergangenen Jahres hat Wladimir Putin die Entwicklung einer eigene Spielekonsole angeordnet. Nachdem sich die Spieleindustrie in Folge des Kriegs in der Ukraine von Russland abgewandt hat, will Putin seinen Leuten eigene Alternativen liefern.
Nun liegt ein erstes Fazit von dem Vorhaben vor. Und für russische Gamer ist es ziemlich ernüchternd. Die Spielekonsolen aus eigener Entwicklung sind weit davon entfernt, mit einer Xbox, PlayStation oder Nintendo-Konsolen mithalten zu können.
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Fog Play und der Flaschenhals
Die Arbeiten an 2 verschiedenen Geräten seien mittlerweile recht weit fortgeschritten, berichtet Techspot. Dabei handelt es sich um eine stationäre Konsole sowie um ein Device für eine russische Cloud-Gaming-Plattform.
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Schwacher Prozessor
Das größte Problem bei dem Projekt sind die Prozessoren. Offenbar will Russland dabei auf den hauseigenen Elbrus-Chips zurückgreifen. Dieser ist jedoch in erster Linie für staatliche Einrichtungen konzipiert, etwa für kritische Infrastruktur, militärische Angelegenheiten oder andere sensible Bereiche.
Für diese Anwendungen sind jedoch keine extremen Rechenleistungen notwendig. Daher liegt der Elbrus-Chip weit hinter leistungsfähigen Prozessoren wie sie moderne Spielekonsolen verlangen. Das ist auch der Grund, warum die Prozessoren als Flaschenhals bei der Entwicklung einer eigenen Konsole gelten.
Laut dem Bericht hat die russische Regierung bereits anerkannt, dass die hauseigenen stationären Konsolen einer PlayStation oder anderen aktuellen Geräten unterlegen sind. Beim Betriebssystem will Russland übrigens ebenso auf eine eigene Entwicklung setzen, die entweder auf Aurora oder Alt Linux aufbaut.
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Hauseigene Cloud-Gaming-Plattform
Das andere Gerät sieht einem herkömmlichen Streaming-Stick ähnlich - samt Fernbedienung und einem Xbox-artigen Controller. Es bietet Zugriff auf die russische Cloud-Gaming-Plattform mit der Bezeichnung "Fog Play".
Darüber können Gamer mit leistungsfähigen PCs ihre Rechenleistung zur Verfügung stellen und werden dafür entlohnt. Fog-Play-User können dann Ressourcen-intensivere Games zocken, müssen aber pro Stunde bezahlen. Das Cloud-Gaming-Gerät soll umgerechnet etwa 45 Dollar kosten.
Auf den beiden Konsolen sollen natürlich hauptsächlich russische Videogames gezockt werden. Dafür wurde ebenso angeordnet, mit dem Kreml kompatible Spiele zu entwickeln. Zahlreiche aktuelle Games wie "The Last of Us 2" oder "Apex Legends" wurden in Russland gebannt, da sie LGBTQ+ Repräsentation enthalten.
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