Massensterben in Musks Stadt am Mars
Elon Musks Marspläne sind bekannt: Erobern, besetzen, besiedeln. Wenn nötig wird der rote Planet auch vorher mit Atombomben beschossen, um Terraforming zu betreiben.
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Während der Milliardär und SpaceX-Chef seine Nuklearwaffen-Idee schon länger nicht mehr posaunt hat, hält er an seiner anderen Vision fest. Bis 2050 will er eine Million Siedler zum Mars bringen, damit aus einer Mars-Basis eine Kolonie und schließlich eine florierende Mars-Stadt wird.
Katastrophe nicht abwendbar
Eine populäre Kritikerin dieser Pläne ist die Biologin Kelly Weinersmith. 2023 hat sie zusammen mit ihrem Mann Zach das Buch „ A City on Mars: Can We Settle Space, Should We Settle Space, and Have We Really Thought This Through?” veröffentlicht. Darin kommen die beiden zum Schluss, dass der Mars eine furchtbare Wahl für eine Siedlung ist. Sie sagen sogar eine humanitäre Katastrophe epischer Ausmaße voraus.
Jüngst haben die beiden in einem CNN-Interview darüber gesprochen. „Je weiter wir in unserer 4-jährigen Recherche waren, desto mehr haben wir gemerkt: Ok, es gibt eine ganze Menge an Herausforderungen, die erst gelöst werden müssen. Wenn die Mars-Besiedelung zu früh startet, wird das in einer ethischen Katastrophe enden“, sagt Kelly.
„Keine Chance, dass keine Katastrophe passiert, wenn man eine Million Menschen am Mars hat. Entweder stellt sich heraus, dass man dort keine Babys bekommen kann, oder die Mütter und Babys sterben oder bekommen Krebs. Wenn man will, dass eine Siedlung am Mars selbsterhaltend funktionieren kann, ist dazu langsame Arbeit nötig, die sich über Generationen strecken wird“, sagt Kelly.
Kurze Marsbesuch ja, Marsbabys nein
Für kurze Aufenthalte könnte der Mars aber ein großartiger Ort für Forschung sein: „Wir werden vielleicht erleben, dass Menschen zum Mars fliegen, ihn erkunden und dann wieder zurückkommen. Aber ich glaube nicht, dass wir zu Lebzeiten ein Mars-Baby sehen werden.“
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Als größte Problemfaktoren nennt sie die hohe kosmische Strahlung, der man am Mars ausgesetzt ist. Auch die Gravitation, die nur 38 Prozent derer der Erde entspricht, könnte Schwierigkeiten machen. „Wir waren überrascht, mit wie vielen Problemen wir konfrontiert sind, wenn es um eine Mars-Besiedelung geht“, sagt Kelly: „Wir haben nur sehr wenige Daten, mit denen wir berechnen können, wie es Erwachsenen am Mars gehen wird – geschweige denn wie es Babys gehen wird.“
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