Digital Life

Ransomware-Gang droht, Daten von Steuerzahlern zu veröffentlichen

78 Gigabyte an Daten könnte die Ransomware-Gruppe „LockBit“ von der italienischen Steuerbehörde, Agenzia delle Entrategestohlen haben. Das gab LockBit in einer Mitteilung bekannt, die sie vor Kurzem im Dark Web veröffentlichte.

Nach eigenen Angaben habe sie Dokumente, darunter Finanzberichte und Verträge von Steuerzahler*innen, gestohlen. Die Gruppe droht damit, die Daten weiterzugeben, sollte die Behörde bis 31. Juli nicht das geforderte Lösegeld zahlen.

Nicht erstes Opfer

Die italienische Polizei untersuche bereits mit Nachdruck den Datenklau, heißt es seitens der Behörde. In einer ersten Überprüfung habe Sogei SpA – jenes Unternehmen, das die IT-Infrastruktur der Steuerbehörde betreibt – kein Datenleck finden können. Das hielt die IT-Firma gegenüber Bloomberg fest.

Italiens Steuerbehörde ist nicht LockBits erstes Opfer. Laut der Cybersicherheits-Firma „Digital Shadows“ war sie im zweiten Quartal 2022 eine der aktivsten Ransomware-Gruppen weltweit. 231 Organisationen seien ihr in diesem Zeitraum zum Opfer gefallen. Anfang des Jahres verübte die Gruppe auch einen Angriff auf das französische Justizministerium, wie die futurezone berichtete.

Ransomware-Version verspricht "Kopfgeld"

LockBit operiert seit 2019. Im Juni veröffentlichte es die neueste Version seiner Ransomware, LockBit 3.0. Sie verschlüsselt, wie herkömmliche Ransomware, Dateien, die ohne Sicherheitskopien nur gegen Lösegeld wiederhergestellt werden können. Meist werden Krypto-Assets im Gegenzug verlangt.

Zusätzlich wurde die neueste Version aber durch ein sogenanntes "Bug-Bounty-Programm" erweitert. Durch dieses Programm können Einzelpersonen der Ransomware-Gruppe bestimmte Exploits melden. Im Gegenzug erhalten sie dafür ein finanzielle Vergütung, sozusagen ein Kopfgeld. LockBit verspricht hier Belohnungen von mehreren Tausend bis zu einer Millionen US-Dollar.

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