TikTok kriegt russische Propaganda nicht in den Griff
Seit der russischen Offensive wird das Netz zunehmend mit russischer Propaganda und Desinformation geflutet. TikTok ist einer der Plattformen, die eigener Angabe nach versuchen dem entgegenzuwirken.
"Die höchste Priorität liegt auf der Sicherheit unserer Mitarbeiter*innen und User*innen. Angesichts des russischen Fake-News-Gesetzes haben wir keine andere Wahl als Livestreaming und neue Inhalte für unseren Videodienst in Russland auszusetzen, während wir die Sicherheitsimplikationen dieses Gesetzes prüfen" heißt es in einer Aussendung vom 6. März.
Wie techcrunch berichtet, scheint das aber nicht effektiv umgesetzt zu werden.
Kennzeichnung aber fehlende Maßnahmen
Dem sozialen Medium gelingt es offenbar nicht wirklich der russischen Propaganda einen Riegel vorzuschieben. Bekannte Staatsmedien-Konten posten zum Teil weiterhin ihre Inhalte. 49 dieser Accounts wurden laut TikTok nun gekennzeichnet, um die Posts zu identifizieren. Die Kennzeichnungen sind aber schwer ersichtlich und sind auf Kontoseiten der mobilen App nicht vorhanden.
Zudem habe die Plattform offenbar nicht alle entfernt oder blockiert. So finden sich laut techcrunch auch nach dem 6. März unter anderem Uploads von der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, welche beispielsweise die Ukraine für die Gräueltaten aus dem Kiewer Vorort Bucha verantwortlich macht. Auch Sputnik, Russia Today und RT-Konten haben noch aktive Konten auf dem Videoportal.
Zwischen Februar und März wurden laut TikTok 6 Netzwerke und 204 Konten weltweit entfernt, da sie "koordinierte Bemühungen" unternommen haben, um die "öffentliche Meinung" zu beeinflussen und User*innen ihre Identität zu verschleiern. Außerdem haben man im selben Zeitraum über 368.00 Fake-Accounts in Russland und der Ukraine entfernt.