Netzpolitik

Nach AKPLeak persönliche Daten türkischer Bürger im Netz

UPDATE: In einer früheren Fassung des Artikels stand, dass Wikileaks die persönlichen Daten veröffentlicht habe. Das ist nicht korrekt. Vielmehr stammen die Informationen von derselben Quelle wie die Wikileaks-Daten. In den von Wikileaks bereitgestellten Dokumenten gibt es Links zu den Wählerregistern, aus denen die jetzt veröffentlichten persönlichen Daten stammen.

Nachdem WikiLeaks 300.000 E-Mails von Mitgliedern der türkischen Regierungspartei AKP als "AKPLeak" veröffentlicht hat, sind jetzt auch Datenbanken mit persönlichen Informationen über Millionen von türkischen Staatsbürgern von einem Hacker veröffentlicht worden, die anscheinend aus derselben Quelle stammen. So wurden die Namen, Geburtsorte und -tage sowie teilweise persönliche Identifikationsnummern von einigen Millionen Frauen aus Wählerverzeichnissen aus 79 der 81 türkischen Provinzen veröffentlicht, wie heise schreibt. Allein aus Istanbul gibt es hier mehr als fünf Millionen Einträge. Auch Verzeichnisse mit Mitgliedern der AKP sind unter den veröffentlichten Dokumenten.

Die Journalistin Zeynep Tufekci hat vor allem die Preisgabe der Daten aus Wählerverzeichnissen scharf kritisiert, weil es keinerlei öffentliches Interesse an den Informationen gebe, dafür aber großes Missbrauchspotenzial. Die Daten sind aktuell. Der Grund, dass hauptsächlich Frauen betroffen sind, könnte in einer Liste für gezielte Wahlwerbung liegen, die Grundlage des Datenlecks sein könnte. Schon vor einigen Monaten war ein komplettes türkisches Wählerregister veröffentlicht worden, allerdings mit älteren Daten aus dem Jahr 2008.

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