Produkte

Oppo Find X9 Pro im Test: Spitzengerät mit Riesenakku

Die Nummer 4 auf dem globalen Smartphone-Markt ist wieder zurück in Österreich. Das Spitzengerät von Oppo ist ab sofort auch hierzulande offiziell erhältlich. Das Highlight des Oppo Find X9 Pro stellt die vielversprechende Kamera dar, die gemeinsam mit den Kameraspezialisten von Hasselblad entwickelt wurde. 

Neben dem Pro-Modell bringt der chinesische Hersteller auch das Standardgerät Find X9 in Österreich auf dem Markt. Günstigere Mittelklasse-Handys sollen demnächst folgen. Möglicherweise wird es die Oppo-Smartphones künftig auch bei den heimischen Mobilfunkanbietern geben. 

Ich konnte das Oppo Find X9 Pro bereits vor dem Verkaufsstart ausprobieren und habe mir in erster Linie die Kamera angesehen. Dabei sind mir mehrere eigenartige Parallelen zu anderen Smartphones aufgefallen. 

➤ Mehr lesen: Xiaomi 15T Pro im Test: Das Flaggschiff, das keines sein darf

Das Design

Das Oppo-Spitzengerät kommt im zeitgemäßen Look: flacher Rahmen, flach abschließende Elemente, wenig Rundungen, keine Verschnörkelungen. Das wuchtige Kameramodul hebt sich deutlich vom übrigen Gehäuse ab, gibt aber dem Zeigefinger guten Halt, wenn man es mit einer Hand hält. Alles in allem ist das Find X9 Pro ausgezeichnet verarbeitet. Das Gerät wirkt robust, stabil und fühlt sich hochwertig an. 

➤ Mehr lesen: Google Pixel 10 Pro Fold explodiert bei Biegetest vor laufender Kamera

Technische Spezifikationen

Oppo Find X9 Pro

  • Abmessung: 76,5 x 161,3 x 8,25 Millimeter
  • Gewicht: 224 Gramm
  • Display: 6,78" LTPO AMOLED, bis 120 Hz, HDR10+, HDR Vivid, Dolby Vision, 800 Nits (typ), 1.800 Nits (HBM), 3.600 Nits (peak), 1.272 x 2.772 Pixel, 450 ppi
  • Prozessor: Mediatek Dimensity 9500 (3 nm)
  • Speicher: 16/512 GB
  • Kamera:
    • 50 MP Hasselblad-Hauptkamera: f/1.5, 23mm, 1/1.28", PDAF, OIS, (Bildsensor: Sony LYT-828)
    • 200 MP Hasselblad-Teleobjektiv mit 3-fachen optischen Zoom: f/2.1, 70mm (Periscope), 1/1.56", PDAF, OIS, (Bildsensor: Samsung S5KHP5)
    • 50 MP Weitwinkelobjektiv: f/2.0, 15mm, 1/2.75", AF, (Bildsensor: Samsung 5KJN5)
    • Video: 4K@120fps
    • Selfie-Kamera: 50 MP, f/2.0, 1/2.75", 21mm; 4K@60fps, (Bildsensor: Samsung 5KJN5)
  • Software: Android 16, ColorOS 6, Updates für die nächsten 5 Android-Versionen
  • Akku: 7.500 mAh (Si/C Li-Ion), Fast Charging 80 Watt Wired, 50 Watt Wireless
  • Konnektivität: Bluetooth 6, Wi-Fi 7, NFC, eSIM, IP66/IP68/IP69
  • Farben: Silk White, Titanium Charcoa
  • Preis: Wird von Oppo später bekannt gegeben

Oppo Find X9 Pro: Der Quick Button

Die bekannten Tasten

Die Tasten am Rahmen erinnern ganz stark an die iPhones. Neben Volume-Kipper und Power-Button gibt es dort nämlich auch eine berührungsempfindliche Kamerasteuerung sowie einen Snap Key, den Apple als Aktionstaste bezeichnet. Diese beiden Tasten haben komplett dieselben Funktionen wie auf einem Apple-Handy. 

Drückt man den Snap Key wird standardmäßig der Bildschirminhalt mithilfe einer KI überprüft und analysiert. Die Belegung der Taste lässt sich aber auch ändern, sodass damit zwischen Klingelton und Vibration gewechselt werden kann. Auch die Taschenlampe, Kamera oder anderen Features können damit geöffnet werden. 

Was auf dem iPhone die Kamerasteuerung ist, ist auf dem Oppo-Handy der Quick Button. Mit einem Doppelklick kann damit die Kamera geöffnet werden. Befindet man sich in der Kamera-App lässt sich mit einer Slide-Bewegung über die Taste am virtuellen Zoom-Rad drehen.

Auch wenn der Snap Key und Quick Button vom iPhone inspiriert wurden, ändert es nichts daran, dass es sich um praktische Funktionen handelt. Wenn man sich deren Existenz einmal bewusst ist und sie in die alltägliche Bedienung inkorporiert hat, bieten sie tatsächlich brauchbare Abkürzungen. 

➤ Mehr lesen: iPhone 17 im Test: Warum das Standardmodell der beste Deal ist

Oppo Find X9 Pro: Der Snap Key

Das Display 

Der 6,78 Zoll große LTPO-AMOLED-Bildschirm lässt kaum Spielraum für Kritik. Er ist hell genug, hat eine ausgezeichnete Brillanz und eine angenehme Farbdarstellung. Außerdem lässt er besonders flache Betrachtungswinkel zu. 

Nicht unerwähnt soll der Fingerabdrucksensor bleiben, der sich im Display befindet. Dabei handelt es sich um einen der schnellsten und zuverlässigsten seiner Art. Es dauert nicht einmal einen Wimpernschlag lang und das Handy ist entsperrt. Das ist sehr praktisch. 

➤ Mehr lesen: Pixel 10 Pro XL im Test: Endlich tut sich wieder was bei Handys

Oppo Find X9 Pro

Die Kamera

Das Prunkstück des Find X9 Pro ist die Hasselblad-Kamera. Sie setzt sich aus einer 50-MP-Hauptkamera, einem 200-MP-Teleobjektiv mit 3-fachem optischen Zoom und einem 50-MP-Weitwinkel zusammen. Man wird recht schnell feststellen, dass es beim Oppo-Flaggschiff hinsichtlich der Bildqualität zu keiner Enttäuschung kommt. 

Vor allem die Hauptkamera und das Tele liefern ausgezeichnete Bilder. Sie können sowohl bei Nacht, als auch bei zwielichtigen Situationen und bei Tageslicht nahezu restlos überzeugen. Dabei ist es ziemlich unerheblich, ob man den dedizierten Night-Mode verwendet, oder den Standardmodus.

➤ Mehr lesen: Samsung Galaxy S25 FE im Kurztest: So wird das nichts

Auch die Weitwinkelkamera bringt gute Bilder zustande, fällt aber im Vergleich mit den anderen Objektiven ein klein wenig zurück. Dass die Farben nicht ganz so klar und wunderbar dargestellt werden, kann der Weitwinkel durch seine niedrige Brennweite großteils wiedergutmachen.

Die Kamera-App wirkt ein bisschen überladen. Es ist zwar grundsätzlich toll, dass es derart viele Möglichkeiten gibt Bilder aufzunehmen. Aber was zu viel ist, ist zu viel. Beim x-ten Modus bin ich dann irgendwann ausgestiegen. Ich zähle ohnehin zu den Menschen, die Fotos lieber im Nachhinein bearbeiten, als sie mit voreingestellten Filtern aufzunehmen.

➤ Mehr lesen: Im Test: Das Samsung Galaxy S25 Edge hat mich voll überrascht

Der Prozessor

Leider wird das Oppo-Flaggschiff nicht von einem Snapdragon-Chip angetrieben. Stattdessen kommt ein MediaTek Dimensity 9500 (3nm) zum Einsatz, dem eine nicht ganz so hervorragende Energieeffizienz nachgesagt wird. In Österreich wird nur das Modell mit 512 GB und 16 GB RAM verkauft. 

➤ Mehr lesen: Samsung Galaxy S25 Ultra im Test: Bueno, aber nicht Fuego

Das Déjà-vu

Das Display, der Prozessor, die Eckdaten der Kamera, die Tasten am Gehäuse und das Design der Software erinnern ganz stark an das Vivo X300 Pro. Es gibt tatsächlich nur sehr wenige Unterschiede zwischen den Spezifikationen der beiden Geräte. Wer sich die Firmenstruktur von Oppo und Vivo genauer ansieht, kann dabei ein bisschen stutzig werden. 

Beide Smartphone-Marken entstammen nämlich vom selben Mutterkonzern: BBK Electronics. 2024 ist der Konzern still und heimlich verschwunden. Seither bestehen Vivo und Oppo als unabhängige Marken. Aber dennoch haben das Vivo X300 Pro und das Oppo Find X9 Pro auffallend viele Parallelen. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei beiden Geräten um hervorragende Handys. 

➤ Mehr lesen: iPhone Air im Test: Eine Woche mit dem dünnen Apple-Handy

iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. ColorOS 16 auf dem Oppo Find X9 Pro

Die Software

Auf dem Find X9 Pro läuft Android 16. Darüber hat Oppo sein User-Interface ColorOS 16 gelegt. Dabei kommt schnell der Verdacht auf, dass sich der chinesische Hersteller beim Design von Apple hat inspirieren lassen. Darauf deuten in erster Linie der Look des Sperrbildschirms sowie die interaktive Schaltfläche rund um das Kameraloch hin.

Das soll jetzt nicht negativ klingen. ColorOS ist ein durch und durch brauchbares User-Interface, das zahlreiche raffinierte Funktionen aufweist und schön gestaltet wurde. Auch die mittlerweile üblichen KI-Funktionen sind verfügbar - etwa automatisches Transkribieren von Audioaufzeichnungen, Texte zusammenfassen und Bilder bearbeiten. 

Wer bei den KI-Features aus dem Vollen schöpfen möchte, sollte aber auf ChatGPT, Perplexity oder Google Gemini zurückgreifen. Diese Dienste liefern in der Regel die besseren Ergebnisse. Vor allem beim Bearbeiten von Fotos ist man bei Google Fotos oder Nano Banana in Gemini besser dran. 

iOS 26 auf einem iPhone (links) vs. ColorOS 16 auf dem Oppo Find X9 Pro

Der Riesenakku

Mit einer Kapazität von 7.500 mAh verfügt das Oppo Find X9 Pro über einen der größten Smartphone-Akkus überhaupt. Ermöglich wird dies durch einen höhere Energiedichte, sodass mehr Energie auf demselben Raum gespeichert werden kann. Dies wird wiederum durch die Silizium/Kohlenstoff-Batterie ermöglicht. 

Eine solche Si/C-Li-ion-Batterie ist im Grunde eine herkömmliche Lithium-Ionen-Batterie, bei der jedoch die Anode (Minuspol) verbessert wurde. Statt nur aus Graphit (Kohlenstoff) besteht sie aus einer Mischung aus Silizium (Si) und Kohlenstoff (C). Durch einen solchen Minuspol kann die Energiedichte einer Batterie drastisch erhöht werden. 

Ehrlich gesagt, habe ich davon im Alltag nicht allzu viel davon bemerkt. Der Akku weist zwar eine solide Akkulaufzeit auf. Man kommt damit aber auch nicht mehrere Tage am Stück durch. Wenn man ein bisschen auf die Screen-Time und Nutzung achtet, werden es 2 Tage sein. Ansonsten muss man auch das Oppo Find X9 Pro täglich aufladen.

Sofern man passende Netzteile beziehungsweise Ladegeräte hat, geht das kabelgebundene Laden mit bis zu 80 Watt über die Bühne. Kabellos sind es bis zu 50 Watt

Oppo Find X9 Pro

Fazit

Mit dem Find X9 Pro erweitert Oppo das Smartphone-Angebot in Österreich. Es spielt in der obersten Spitzenklasse und wird preislich auch dort angesiedelt sein. Die Hasselblad-Kamera zählt zu den besten Handy-Kameras, die es derzeit gibt. Das Oppo Find X9 Pro liefert in allen Situationen eine hochwertige Bildqualität, die durch Detailtreue, Farbstärke und Klarheit überzeugen kann. 

Ich würde mir jedoch ein bisschen mehr Eigenständigkeit wünschen. Die Tasten am Gehäuse und die Software wurden unverkennbar von Apple inspiriert und die Spezifikationen sind in weiten Teilen dem Vivo X300 Pro auffallend ähnlich. Ein paar Einzigartigkeiten täten dem Oppo-Flaggschiff gut.

Mit dem Riesenakku bietet Oppo eine solide Energiequelle, die aber nicht wirklich zur Geltung kommt. Möglicherweise liegt das auch am MediaTek-Prozessor. Hier würde ich mir schon den Spitzen-Chip von Qualcomm wünschen. Davon abgesehen ist das Find X9 Pro in allen Bereichen anderen Top-Modellen ebenbürtig. Das gilt auch für den Preis.

Wie viel Oppo für sein Flaggschiff-Gerät in Österreich verlangt, steht noch nicht fest. Als Richtwert kann der Euro-Preis anderer Länder herangezogen werden. Dort kostet das Oppo Find X9 Pro 1.299 Euro. Die Markteinführung in Österreich soll Ende November stattfinden. 

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

mehr lesen