Xiaomi 15T Pro
Xiaomi 15T Pro im Test: Das Flaggschiff, das keines sein darf
Xiaomi macht es seiner eigenen T-Reihe besonders schwer. Als das Xiaomi 15T Pro im September auf einem Event in München präsentiert wurde, wurde es nur einen Tag später vom Xiaomi 17 Pro entthront. Dieses Chaos ist dem asynchronen Launch-Zyklus des chinesischen Herstellers geschuldet.
Während das Herbst-Flaggschiff der T-Serie für den globalen Markt vorgestellt wurde, wird das 17 Pro zunächst nur in China verkauft. Erst im Frühjahr wird Xiaomi sein eigentliches Flaggschiff auf die internationale Bühne bringen.
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Für den aufmerksamen Beobachter ergibt das möglicherweise ein eigenartiges Bild. So startet das Xiaomi 15T Pro bereits im Schatten des 17 Pro und kann schwer darüber hinwegtäuschen, dass es nicht mit diesem Gerät mithalten kann.
Die Leica-Kamera im Mittelpunkt
Das Highlight des Xiaomi 15T Pro ist jedenfalls die Leica-Kamera, die nun auch über einen 5x optischen Zoom verfügt. Ich habe mir das Herbst-Flaggschiff angesehen und den Fokus auf die Bildqualität der Kamera gelegt.
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Xiaomi 15T Pro
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Die Leica-Kamera
Während sich bei der 50-MP-Hauptkamera und dem 12-MP-Ultraweitwinkel offenbar nichts geändert hat, wurde das Teleobjektiv stark aufgewertet. Der optische Zoomfaktor ist von 2,6x beim Vorjahresgerät auf 5x angewachsen. Die Details bleiben trotz der 5-fachen Vergrößerung wunderschön erhalten - sowohl bei Tageslicht als auch bei schwierigen Lichtsituationen.
Beim Xiaomi 15T Pro macht das Fotografieren mit der Hauptkamera und dem Teleobjektiv so richtig Spaß. Die Bildqualität ist dabei im absoluten Spitzenfeld bei den Smartphone-Kameras zu finden.
Auch das Ultraweitwinkelobjektiv kann mit seiner Fotoqualität überzeugen, fällt aber im Vergleich zu den 2 anderen Objektiven spürbar zurück. Hier sind beispielsweise Details weniger deutlich zu erkennen und die Darstellung des Motivs leidet allgemein ein klein wenig.
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Xiaomi 15T Pro
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Xiaomi 15T Pro
Technische Spezifikationen
- Maße und Gewicht: 162,7 x 77,9 x 7,96 Millimeter, 210 Gramm
- Display: 6,83 Zoll AMOLED, bis 144 Hz, 1.280 x 2.772 Pixel, 3.200 Nits (peak), Dolby Vision, HDR10+, Corning Gorilla Glas 7i
- Leica-Kamera:
- 50 MP Hauptkamera: f/1.62, 23mm, PDAF, OIS
- 50 MP Teleobjektiv mit 5x optischen Zoom: f/3.0, 115mm,
- 12 MP Weitwinkel: f/2.2, 15mm
- Video: 8K@30fps, 4K@120fps
- Selfie-Kamera: 32 MP, f/2.2, 21mm, 4K@60fps
- Prozessor: Mediatek Dimensity 9400+ (3nm)
- Speicher: 12/256GB, 12/512GB, 12GB/1TB; UFS 4.1
- Akku: 5.500 mAh, 90 Watt Charging, 50 Watt Wireless-Charging
- Software: Android 15, HyperOS
- Sonstiges: NFC, eSIM, 5G, Wi-Fi 7, Bluetooth 6, Dual-SIM, Wasserschutz IP68,
- Farben: Schwarz, Grau, Mocha Gold
- Preis: ab 799 Euro (256GB) (UVP); gesehen ab 619 Euro (512GB)
Das Display
Die Bildschirmgröße ist Vergleich zum Vorjahresgerät angewachsen: von 6,67 auf 6,83 Zoll. Die Auflösung von 1.280 x 2.772 Pixel ist entsprechend mitgewachsen, sodass sich eine sehr hohe Pixeldichte von 446ppi ergibt.
Der Screen kommt auf eine Refresh-Rate von bis zu 144 Hz. Für gewöhnlich werden 120 Hz maximal möglich sein. Die hohe Bildwiederholfrequenz von 144 Hz wird man nur bei einigen wenigen Spielen zu sehen bekommen.
Alles in allem verfügt das Xiaomi 15T Pro über ein hochwertiges AMOLED-Display, an dem es nicht wirklich etwas zum Aussetzen gibt. Selbst wenn die Sonne direkt draufscheint, kommt es mit seiner maximalen Peak-Helligkeit von bis zu 3.200 nits dagegen an.
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Xiaomi 15T Pro
© Florian Christof
Die Software
Xiaomi liefert das 15T Pro mit HyperOS 2 aus, das auf Android 15 basiert. Das User-Interface ist in die Jahre gekommen und wirkt mittlerweile inspirationslos: Da hat sich schon seit einigen Jahren nichts mehr verändert.
Das soll aber nicht so bleiben: Bei der Präsentation des 15T Pro hat Xiaomi nämlich auch das anstehende HyperOS 3 vorgestellt. Im Oktober/November soll es als Update zur Verfügung stehen.
Das User-Interface wird damit an zahlreichen Stellen modernisiert, sodass es nun an Dynamic Island der iPhones beziehungsweise an die Now Bar von Samsung-Handys erinnert. Xiaomi bezeichnet die neue, interaktive Anzeige als HyperIsland.
Die Darstellung der Benachrichtigungen wurde dabei neugestaltet, damit Notifications künftig dynamischer und flexibler werden. Ich bin schon sehr gespannt und werde voraussichtlich dazu einen eigenen Test abliefern.
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Xiaomi HyperIsland ist ein Feature von HyperOS 3
© Screenshot
Telefonieren ohne Netz
Ein zentrales neues Feature des 15T Pro konnte ich leider nicht ausprobieren: die Astral Communication, die Xiaomi auch Offline Communication nennt. Das Unternehmen schreibt dazu in einer Aussendung: "Die Xiaomi Offline Communication ermöglicht die direkte Sprachkommunikation zwischen Geräten der 15T-Serie über Entfernungen von bis zu 1,9 km beim Xiaomi 15T Pro - selbst ohne Mobilfunk- oder WLAN-Signale." In diesem Umkreis war aber kein Xiaomi 15T Pro verfügbar.
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Prozessor und Speicher
Spätestens beim Blick auf den Prozessor wird man feststellen, dass das Xiaomi 15T Pro tatsächlich kein Flaggschiff ist. Es wird nämlich von einem MediaTek Dimensity 9400+ (3nm) angetrieben, der in der Regel gegenüber den Spitzenprozessoren von Qualcomm das Nachsehen hat.
Nichtsdestotrotz wird der MediaTek-Chip mit den allermeisten Alltags-Apps keinerlei Probleme haben. Er hat jedenfalls 12 GB Arbeitsspeicher zur Seite gestellt bekommen. Die Mindestspeichergröße startet in Österreich dieses Mal bei 256 GB.
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Xiaomi 15T Pro
© Florian Christof
Akku und Ladeleistung
Beim 15T Pro setzt Xiaomi offenbar auf einen herkömmlichen Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 5.500 mAh. Erst das kommende Xiaomi 17 Pro wird einen Lithium-Silizium-Akku (Si/C Li-ion), der eine besonders hohe Energiedichte aufweist, haben.
Mit dem 5.500-mAh-Akku ist das 15T Pro dennoch gut ausgestattet und weist eine Akkulaufzeit auf, die leicht über dem Durchschnitt liegt. Je nach Nutzungsverhalten wird man damit möglicherweise sogar 1,5 bis 2 Tage auskommen.
Bei der Ladeleistung ist Xiaomi ein bisschen auf die Bremse getreten. Das 15T Pro lässt sich hierzulande mit bis zu 90 Watt aufladen. Kabellos sind bis zu 50 Watt möglich.
Xiaomi 15T Pro
© Gregor Gruber
Fazit
Wer großen Wert auf eine hohe Bildqualität legt, sollte das Xiaomi 15T Pro ins Auge fassen. Eine bessere Kamera in dieser Preisklasse wird man nicht bekommen - das ist absolute Flaggschiff-Qualität. Das 15T Pro war zwischenzeitlich bereits für 619 Euro in der 512-GB-Variante auf Preisvergleichsportalen gelistet.
Dafür erhält man eine hochwertige Leica-Kamera, unter anderem mit 5x optischen Zoom, ein Spitzen-Display, ausreichend Leistung und einen guten Akku. Knapp mehr als 600 Euro für das 15T Pro sind ein guter Deal - die Preise sind derzeit jedoch von Tag zu Tag unterschiedlich.
Zumindest bei der Präsentation hat auch das neue User-Interface einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen. Bleibt zu hoffen, dass Xiaomi in diesem Bereich zur Konkurrenz aufholen kann und das Update auf HyperOS 3 zeitnah zur Verfügung stellt.
Die Xiaomi-Alternativen
Wer auf den 5x optischen Zoom verzichten kann und mit einem 2x optischen Zoom zufrieden ist, kommt noch günstiger an eine hochwertige Leica-Kamera. Beim Xiaomi 15T muss man kleinere Abstriche hinnehmen, dafür aber nur 499 Euro ausgeben.
Ebenso bietet sich die Pro-Variante aus dem Vorjahr an. Das Xiaomi 14T Pro hat über weite Strecken eine ähnliche Ausstattung und einen optischen Zoom mit einer 2,6x Vergrößerung. Die 512-GB-Variante ist bereits ab 471 Euro zu haben.
Während in China bereits das Nachfolgegerät Xiaomi 17 Pro verkauft wird, muss man auf das Spitzengerät hierzulande noch einige Monate warten. Im Frühjahr wird man auch bei uns das Xiaomi-Flaggschiff mit den 2 Displays offiziell kaufen können. Allerdings ist hier mit einem Preis von ungefähr 1.000 Euro zu rechnen.
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