Drei Smartphones mit schwarzen Bildschirmen liegen auf einem Holztisch und werden geladen.

Drei Smartphones mit schwarzen Bildschirmen liegen auf einem Holztisch und werden geladen.

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Wie sehr schadet Schnellladen dem Handyakku wirklich?

Die Tipps lauten immer ähnlich: Wenn man will, dass der Akku seines Smartphones möglichst lange hält, sollte man ihn nicht schnell aufladen. Um das meiste aus seinem Akku herauszuholen, sollte den Akku auch nicht voll laden - und nicht allzu leer werden lassen. Wer seinen Akku zwischen 20 und 80 Prozent hält, ist auf der sicheren Seite.

Betriebssysteme wie iOS und Android haben sogar Einstellungsmöglichkeiten, die die maximale Ladung des Akkus beschränken. Doch Smartphoneakkus entwickeln sich immer weiter. Was vor einigen Jahren noch ein guter Tipp war, könnte bereits obsolet sein.

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Langzeittest

Das hat sich auch der YouTuber hinter dem Kanal HTX Studio gedacht und einen Test über 2 Jahre durchgeführt. Mehrere Stücke des 2020 vorgestellten iPhone 12 und des 2021 auf den Markt gekommene Android-Smartphone IQOO 7 durchliefen jeweils 500 Lade- und Entladezyklen. Einige davon wurden schnell geladen, andere langsam. Bei einigen Geräten lud und entlud man den Akku nur um 50 Prozent (von 30 auf 80 Prozent), das allerdings 1.000 Mal. Zusätzlich hatte man jeweils ein Smartphone als Kontrollgerät. Das wurde gar nicht verwendet, um zu sehen, wie stark der Akku über die Zeit schlechter wird. 

Das Ergebnis war verblüffend: Zwischen der schnellladenden und langsamladenden Gruppe gab es so gut wie keine Unterschiede. Die iPhone-Akkus, die langsam geladen wurden, verloren im Schnitt 11,8 Prozent Kapazität, die, die schnell geladen wurden, 12,3 Prozent. Bei Android lagen die schnell geladenen Akkus sogar vorn, mit einer Verschlechterung von 8,5 Prozent.

Nicht ganz voll laden

Was die Lebensdauer beeinflusst, ist, ob man die Akkus immer voll lädt bzw. gänzlich leert. Beim Test verloren die Gruppe, die jeweils nur zu 50 Prozent geladen und geleert wurden, 8,3 Prozent (iPhone) bzw. 6 Prozent (Android). Das Testhandy, das überhaupt nicht verwendet wurde, verlor in dem Zeitraum kaum an Kapazität.

Das Fazit: Man soll sich nicht verrückt machen und sein Handy so laden, wie es einem gerade passt. Verbesserungen gibt es zwar, wenn man sein Handy nicht immer voll lädt, die sind aber begrenzt. Und wenn ein Akku nur noch zwischen 80 und 85 Prozent Kapazität aufweist, sollte man sich einen Akkutausch überlegen. 

Nicht alle Android-Geräte haben aber eine Option, mit der man einfach seine Batteriekapazität ermitteln kann. Entsprechende Apps gibt es zwar im Playstore, aber diese sind nicht sehr zuverlässig. So bleibt nicht viel übrig, als nach Gefühl zu gehen. Bei normaler Nutzung sollte ein Akku 2 bis 3 Jahre halten, bis er spürbar an Kapazität verliert.

Andere Hersteller zeigen auch an, wie viele Ladezyklen die Batterie bereits durchlaufen hat. Neueste Smartphones schaffen 1.000 Zyklen, bis sich die Batteriekapazität auf 80 Prozent verschlechtert.

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