Xiaomi Smart Blender im Test: Was bringt ein Mixer mit WLAN und App?
Ein Standmixer ist normalerweise ein Gerät, das nicht mehr als einen Knopf und einen Drehregler benötigt. Damit wird das Teil eingeschaltet und die Stufe der Geschwindigkeit ausgewählt. Mehr ist eigentlich nicht notwendig, um einen Smoothie oder Lassi zu mixen.
Xiaomi schickt jedoch einen Standmixer ins Rennen, der im WLAN hängt, eine eigene Smartphone-App hat und einen Drehregler mit OLED-Display besitzt. Außerdem hat der Xiaomi Smart Blender eine Kochfunktion, mit der sich im Handumdrehen Suppen kochen lassen sollen.
Diese eigenwilligen Funktionen für einen Standmixer haben mich neugierig gemacht. Also habe ich den Xiaomi Smart Blender ausprobiert und versucht herauszufinden, was die WLAN-Funktion und die App bringen.
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Hinein ins WLAN
Was am Smart Blender als Erstes auffällt: Es ist ein riesiger Standmixer, er ist massiv und schwer. Man sollte also am besten eine etwas geräumige Küche haben. Positiv ist, dass er dadurch hochwertig und leistungsfähig wirkt. Außerdem hat man nicht das Gefühl, er könnte leicht umfallen.
Das Setup vor der ersten Inbetriebnahme ist in wenigen Sekunden erledigt. Schneller geht das vonstatten, wenn man bereits einen Account bei Xiaomi hat und möglicherweise schon die Smart-Home-App des Herstellers nutzt. Sobald der Mixer mit dem WLAN verbunden ist, taucht er dort als eigenes Gerät auf.
Was hat die App zu bieten
In der App will Xiaomi mit zahlreichen Rezepten für reichlich Inspiration sorgen: Es gibt Kategorien für Marmelade, Smoothie, Frucht- und Milchshakes sowie Suppen. Entscheidet man sich für ein Rezept, gibt es eine genaue Anleitung für die Zubereitung.
Irgendwann kommt man zu dem Punkt, an dem es heißt: Nun die Zutaten in den Mixer geben und Programm starten. Dieses jeweilige Programm kann per App gestartet werden.
Die Programme für Milchshakes oder Smoothies dauern beispielsweise etwas weniger als eine Minute. Dabei dreht der Mixer die Drehzahl immer wieder voll auf und fährt sie anschließend wieder zurück. Bei Suppen beinhaltet das Programm etwa das Kochen der Zutaten. Danach wird alles durchgemixt, anschließend gerührt und warmgehalten.
Vor allem zu Beginn ist die App gar nicht mal so unpraktisch. Sie zeigt in erster Linie, was mit dem Smart Blender alles möglich ist und weist auf die unterschiedlichen Programme hin. Praktisch ist auch, dass man eine Notification am Handy bekommt, wenn beispielsweise die Suppe fertig gekocht ist.
Allzu lange hat es nicht gedauert und ich habe die App bei Seite gelassen und den Blender hauptsächlich per Drehregler bedient. Dort lässt sich der Mixer ebenso in vollem Umfang steuern, alle Programme können auch dort gestartet werden.
Handbuch für manuelle Steuerung
Als ich versucht habe, den Blender manuell per Drehregler einzuschalten - also ohne ein eigenes Programm zu starten - ist mir etwas Lustiges untergekommen. Ich habe jede Einstellungsmöglichkeit am Gerät durchsucht, konnte aber die Möglichkeit der manuellen Drehgeschwindigkeitsregulierung nicht finden.
Irgendwann habe ich dann zufällig die Sprache auf Englisch eingestellt. Plötzlich tauchte ein Menüeintrag "Manual" auf. Mit dem war genau das möglich, was ich zuvor verzweifelt gesucht habe, nämlich das manuelle steuern ohne vordefiniertes Programm. Als ich die Sprache wieder auf Deutsch eingestellt hatte, war derselbe Menüeintrag mit "Handbuch" betitelt. Dieser blöde Übersetzungsfehler hat mich beinahe in den Wahnsinn getrieben.
Smoothies werden lecker cremig
Jedenfalls muss ich sagen, dass meine Smoothies, Frucht- und Milchshakes mit dem Xiaomi Smart Blender wesentlich besser schmecken als mit meinem herkömmlichen Mixer. Die Shakes sind deutlich cremiger und die Konsistenz kommt wesentlich besser rüber.
Auch wenn Xiaomi keine Angabe zur maximalen Drehzahl liefert, kann der Smart Blender ordentlich aufdrehen. Jedenfalls kommt der Mixer mit einer Leistung von 1.000 Watt und einem Edelstahlmesser mit 8 Klingen. Auch die große Füllmenge von bis 1,6 Liter (kalt) und 1,2 Liter (heiß) sind im Alltag praktisch.
Kaum zu reinigen
Was alles andere als praktisch ist, ist die Reinigung des Smart Blenders. Wohl durch die Kochfunktion ist der Füllbehälter nicht für den Geschirrspüler geeignet. Das bedeutet mühsames Reinigen im Waschbecken. Da kommt die Größe und das hohe Gewicht nun erschwerend zu tragen.
Der Xiaomi-Mixer hat zwar ein eigenes Reinigungsprogramm. Das macht aber nicht viel mehr, als die Messer bei unterschiedlichen Drehzahlen einzuschalten. Richtig sauber wird der Füllbehälter dadurch leider nicht.
Ein weiteres Manko beim Reinigen ist, dass die Messer nicht einfach abgenommen werden können. Das Putzen im Bereich der 8 Klingen wird dadurch zur nervenden Kleinstarbeit.
Touch-Flächen, Drehregler und Langlebigkeit
Mein alter Standmixer ist nicht der leistungsfähigste und absolut nicht smart. Er hat nur einen Drehregler mit 3 Leistungsstufen. Aber dafür funktioniert er bereits seit 20 Jahren problemlos.
Ob das mit dem Xiaomi Smart Blender auch möglich ist, ist schwer zu beurteilen. Wenn aber vielfach mit nassen Fingern hantiert und mit Flüssigkeiten gearbeitet wird, stelle ich die Langlebigkeit von Touch-Oberflächen und Displays infrage.
In so manchem Szenario sind herkömmliche Schalter und Regler einfach besser geeignet. Ebenso kann die Haptik dieser Steuerungselemente seine Vorteile ausspielen, wenn mit klebrigen, fettigen und schmutzigen Händen gearbeitet wird.
Fazit
Ganz unabhängig von der App und der WLAN-Funktion ist der Smart Blender von Xiaomi ein leistungsfähiger Standmixer mit Kochfunktion, der von Milchshakes über Suppen bis Erdnussbutter alles schafft. An der Performance und den zahlreichen Zubereitungsmöglichkeiten gibt es nichts auszusetzen.
Um einen Milchshake oder einen Smoothie zu machen, benötige ich aber keine App. Das ist mir viel zu umständlich. Da sind herkömmliche Drehregler und das manuelle Programm wesentlich praktischer. Wünschenswert wäre an dieser Stelle eine integrierte Waage, die es beim Xiaomi-Mixer leider nicht gibt.
Ganz so unpraktisch sind App und WLAN-Funktion aber nicht - vor allem zu Beginn, um die verschiedenen Programme kennenzulernen. Die Auswahl an Rezepten ist allerdings enden wollend. Andere Rezept-Apps bieten eine deutlich größere Auswahl.
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Wenig durchdacht sind die Reinigungsmöglichkeiten. Dass der Mixer nicht spülmaschinengeeignet ist und die Messer nicht abgenommen werden können, ist ziemlich nervig. Dass der Behälter groß und schwer ist, macht das Putzen nicht einfacher.
Für all jene, die irrsinnig gerne Suppen essen, ist der Xiaomi Smart Blender ein praktisches Küchengerät. Wer nur einen leistungsfähigen Standmixer haben will, wird vom Xiaomi-Mixer auch nicht enttäuscht sein. Hier gibt es aber eine große Auswahl an ebenbürtigen Konkurrenzgeräten, die zum Teil günstiger sind und sich einfacher reinigen lassen.
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Die Konkurrenz
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