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Philips Rapid CombiAir im Test: Braucht ein Airfryer WLAN?

Per App hat man immer im Blick, wie lange die Pommes im Airfryer noch brauchen

Zugegeben, ich war lange skeptisch gegenüber der Gerätekategorie Airfryer. “Wozu brauche ich das, wenn ich einen Backofen habe”, dachte ich immer. Dazu kommt, dass die Geräte in der Regel sehr groß sind. Wenn man einem Airfryer also diesen Platz in der Küche zusteht, sollte er auch wirklich sinnvoll sein und regelmäßig genutzt werden. 

Nachdem ich während eines Urlaubs einen Airfryer in einem Airbnb entdeckt und erstmals ausprobiert habe, war ich sehr schnell bekehrt. Als Vegetarier sind es vorwiegend GemüseKartoffelgerichteTofu und Fleischalternativen, die ich darin zubereite. Vor allem Pommes und Paniertes funktionieren im Airfryer viel besser als im gewöhnlichen Backrohr. Gleichzeitig erspart man sich den Gestank und das ölige Chaos beim klassischen Frittieren in Fett. Auch das mühsame Filtern und Entsorgen des gebrauchten Fetts fällt weg. Gleichzeitig erreicht man in Sachen Knusprigkeit Ergebnisse, die mit gewöhnlichem Frittieren mithalten können. Kurz gesagt: Ich bin überzeugt.   

Nach einem Jahr mit einem klassischen “dummen” Airfryer wollte ich einmal wissen, was ein Airfryer mit WLAN so kann. Darum habe ich den Philips Connected Airfryer Rapid CombiAir XXL getestet.  

Das Grundprinzip

Ein Airfryer basiert auf dem Grundprinzip der Luftzirkulation. Heiße Luft wird von einem starken Ventilator in einem geschlossenen System um die Lebensmittel geblasen, wodurch sie gegart werden. 

Das funktioniert wahlweise mit nur sehr wenig Öl. Muss aber nicht sein, wer (z. B. verkatert am Neujahrstag) Lust auf fettige Pommes hat, kann sie auch mit ordentlich Fett im Airfryer zubereiten. 

Größer ist besser

Wie eingangs erwähnt, Airfryer sind nicht unbedingt kompakte Geräte. Vor allem dann, wenn man sich für eine der großen Varianten entscheidet. Grundsätzlich würde ich bei jedem Airfryer dazu raten, zur XL- oder XXL-Version zu greifen. Sonst hat man kaum genug Platz, um für 2 Leute jeweils eine ordentliche Portion Pommes auf einmal zuzubereiten. 

Der getestete CombiAir XXL hat eine Kapazität von 8,3 Liter, was genug Platz für ausgiebiges Kochen in einem Mehrpersonenhaushalt bietet. 

Verarbeitung und Einrichtung

Nach dem Auspacken war der Airfryer sofort betriebsbereit, das Verbinden mit dem WLAN hat mich allerdings ein bisschen Geduld gekostet. So wollte sich das Gerät partout nicht mit meinem WLAN verbinden. Nachdem ich den Airfryer 2-mal auf Werkseinstellungen zurückgesetzt hatte, hat es aber funktioniert. Gleich daraufhin war übrigens ein Firmware-Update fällig.

Optisch sind die Philips-Airfryer ansprechend. Das Design des CombiAir ist modern, das schwarze Gehäuse dürfte sich in den meisten Küchen gut einfügen. Öffnen und Schließen der Lade ist etwas wackeliger, als ich es von früheren Philips Premium-Airfryern kenne, das hat aber keine Auswirkungen auf den Betrieb in der Praxis.

Der eigentliche Korb sowie das Gitter, auf dem gebacken wird, sind antihaftbeschichtet. Das funktioniert auch gut, es bleibt eigentlich nie irgendwas kleben im Korb. Im Hinblick auf Reinigung ist der Airfryer relativ pflegeleicht: Man kann die gesamte Pfanne samt Gitter in den Geschirrspüler geben. Ab und zu sollte man das Innere des Gerätes aber dennoch mit einem Fettlöser putzen.

Im Unterschied zu früheren Philips-Airfryern ist beim getesteten CombiAir die Heizspirale nicht freiliegend oberhalb des Korbes. Das Heizelement ist durch ein Gitter geschützt. Das hat mehrere Vorteile. So ist die Gefahr viel geringer, dass Fett auf die Heizspirale spritzt. Gleichzeitig lässt sich ohne Zusatz-Equipment Popcorn zubereiten. Dass das Heizelement sauber bleibt, merkt man auch im Alltag. So produziert der Airfryer deutlich weniger unangenehme Gerüche oder Gestank, als ich das von früheren Modellen kenne. 

Einstellungen

Grundsätzlich sind die Einstellungsmöglichkeiten eines Airfryers überschaubar. Bei den meisten Geräten sind es lediglich 2 Variablen, die man einstellt: Zeit und Temperatur. Bei neueren Philips-Geräten, wie beim CombiAir kommt noch die Option Luftstrom hinzu. Hier kann man anhand von 2 Stufen die Stärke des Ventilators regulieren. 

Die Bedienung ohne App läuft über einen Drehknopf und ein Display ab. Man dreht den Knopf, bis man zur entsprechenden Option kommt, die man regulieren möchte und drückt ihn dann, um auszuwählen. Will man starten, navigiert man zur entsprechenden Start-Option. 

Ganz warm bin ich mit dieser Drehknopfbedienung im Testzeitraum nicht geworden. Zwar weiß ich das minimalistische Äußere zu schätzen, zumindest einen dezidierten Start/Stopp-Knopf würde ich mir wünschen.

In diesem Video ist zu sehen, wie man den Airfryer grundsätzlich in Betrieb setzt. In einem zweiten Schritt verändere ich die Temperatur von 180 auf 170 Grad. Im 3. will ich die Zeit verändern, vertu mich aber dazwischen und starte aus Versehen wieder. 

Kochen mit der App

Dank WLAN muss man den Airfryer aber auch nicht (wie ein Höhlenmensch) direkt am Gerät bedienen. Man kann stattdessen auch einfach sein Smartphone plus entsprechender Philips-NutriU-App vernetzen. 

Das Starten des Airfryers über die App ist tatsächlich einfacher, als sich direkt am Gerät durch die Menüs zu bewegen, weswegen ich das auch im Alltag auch immer wieder über das Handy mache. Auch praktisch: Man bekommt über die App eine Notification, wenn der Kochvorgang beendet ist. Wenn man also fernsehend im Wohnzimmer sitzt, kann es nicht passieren, dass man das Ende des Garvorganges der Pommes in der Küche vergisst. Eine Schwäche hat die App aber dennoch: So kann man den Warmhaltemodus über sie nicht aktivieren. Das ist schade, weil genau das hätte ich öfters gebraucht. Etwa dann, wenn die 2. Portion gerade dann fertig wird, während ich die erste Portion gerade esse. Über die App dann direkt in den Warmhaltemodus zu wechseln, ohne aufstehen zu müssen, wäre praktisch. 

Das Bedienen per Smartphone ist zwar für sich schon witzig, seine wahren Stärken spielt die NutriU-App aber anhand ihrer Rezepte aus. So sind dort zahlreiche Kochideen hinterlegt, die sich auch danach filtern lassen, ob sie für genau den eigenen Airfryer zugeschnitten sind. 

Öffnet man ein Rezept, kann man es Schritt für Schritt durchgehen und die jeweilige vorgeschlagenen Einstellungen für den Airfryer direkt ans Gerät schicken. Man wird dann auch daran erinnert, wann man den Korb schütteln muss.

Das Kochen mit App macht in der Praxis Spaß. Und zwar nicht nur deswegen, weil man die Einstellungen direkt übertragen kann. Auch sind die Rezepte in NutriU vielfältig, ansprechend aufbereitet und sie funktionieren auch. Die meisten sind auch so gestaltet, dass man keinen Berg an exotischen Zutaten benötigt. 

Thermometer

Der CombiAir XXL ermöglicht es auch mit beiliegenden Thermometer zu kochen. Dabei wird das Thermometer an der Vorderseite des Airfryers angesteckt und mit einem hitzebeständigen Kabel in den Garraum geführt. 

Dort steckt man es möglichst zentral in das zu kochende Gericht, um die Kerntemperatur zu bestimmen. Anschließend stellt man in der App ein, welche Kerntemperatur man haben möchte und startet den Garvorgang mit beliebiger Temperatur. Ist die gewünschte Kerntemperatur erreicht, stoppt der Airfryer automatisch. 

Verrutscht das Thermometer in der Speise, erkennt der Airfryer das anhand des dadurch ungewöhnlich schnellen Temperaturanstieg. Dann wird der Garvorgang unterbrochen und die Anwender*innen werden aufgefordert, das Thermometer neu zu positionieren.

Reinigung

Egal, ob mit App oder ohne: Nach der Nutzung muss man seinen Philips Airfryer reinigen. Der meiste Schmutz sammelt sich naturgemäß im Korb. Jener ist antihaftbeschichtet, dadurch klebt in der Regel nichts an. Im Korb selbst ist ein Einsatz mit Gitter, in dem die Speisen platziert werden. Korb, Einsatz und Gitter sind spülmaschinenfest. Das konnte ich im Test auch mehrfach bestätigen. Selbst nach 15 bis 20 Spülgängen sehen die Bauteile noch mehr oder weniger wie neu aus. Etwas unsinnig ist, dass man den Griff des Korbes für die Reinigung in der Spülmaschine nicht abnehmen kann. Jener macht den Korb deutlich sperriger als er sein müsste und in der Regel ist der Griff auch nichts, was man wirklich im Geschirrspüler reinigen müsste. 

Ansonsten reicht es, den Innenraum des Airfryers ab und zu mit einem Fettlöser auszuwischen. Dadurch, dass das Heizelement bei der neuesten Generation der Philips Airfryer so gut geschützt ist, ist die Reinigung äußerst einfach. 

Fazit

Unterm Strich ist der CombiAir ein solider Airfryer, der seine Kochaufgaben zuverlässig erledigt. Braucht man unbedingt WLAN in einem Airfryer? Natürlich nicht, allerdings ist es eine lustige Ergänzung für alle, die ein wenig für technische Spielereien übrig haben. Kochen soll ja schließlich auch Spaß machen und mir macht es nun mal mehr Spaß, wenn ich den Airfryer mit meinem Smartphone starte. Auch die dazugehörige NutriU-App ist durchwegs gelungen. Sie hat mir wirklich Anregungen für Rezepte gegeben, die ich mittlerweile regelmäßig zubereite. Um die App zu nutzen, braucht es zwar keinen Connected-Airfryer. Die Einstellungen kann man dann aber natürlich nicht direkt ans Gerät schicken. 

Für bestimmte Speisen sehr sinnvoll ist allerdings der beigelegte Thermometer. Zwar koche ich kein Fleisch, aber etwa beim Brot backen (ja, auch das geht in einem Airfryer erstaunlich gut), koche ich gerne anhand der Kerntemperatur. 

Das wahre Killer-Feature des Airfryers abseits der smarten Kochfunktionen ist für mich aber das versteckte Heizelement. Nicht ständig Angst haben zu müssen, dass ein Fettspritzer für eine Rauchwolke in der Küche sorgt, ist viel wert. Mehr als die App-Bedienung, wenn ich ehrlich bin.

Der Connected Airfryer Rapid CombiAir XXL ist bei Philips um 410 Euro erhältlich. Die Version ohne Speisethermometer und mit etwas anderen Bedienelementen am Gerät gibt es bei Amazon um 301 Euro

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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