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Astronaut*in gesucht: So funktioniert die Bewerbung

Die europäische Weltraumorganisation ESA hat am Dienstag ihren offiziellen Aufruf gestartet, um Raumfahrerinnen und Raumfahrer für künftige Missionen zu finden. Erklärtes Ziel ist es, dass sich möglichst viele Bewerberinnen finden, die sich den Job als Astronautin vorstellen können. Erstmals überhaupt soll auch eine Person mit einer körperlichen Behinderung gefunden werden, die im Rahmen einer Mission zur ISS fliegen könnte.

Bewerbungen ab Ende März

Sowohl für die Astronaut*innen-Position als auch das spezielle Parastronaut*innen-Projekt startet die Bewerbungsfrist am 31. März und ist gute zwei Monate bis 28. Mai 2021 offen. Berücksichtigt werden alle Bewerbungen, die auf der ESA-Karrierewebseite eingereicht werden. Nach Ablauf der Frist beginnt ein sechsstufiges Auswahlverfahren, das im Oktober 2022 abgeschlossen sein soll.

Insgesamt sucht die ESA bis zu 6 sogenannte Karriere-Astronauten. Sie werden fest angestellt und für Weltraummissionen eingesetzt. Außerdem sucht die Organisation bis zu 20 Astronautinnen und Astronauten als Reserve. Sie können für spezifische Missionen ausgewählt werden. Im Rahmen dieses Reservepools soll auch der oder die Parastronaut*in eingesetzt werden.

Mit Behinderung zur ISS

Die ESA will untersuchen, unter welchen Umständen der Kandidat oder die Kandidatin zur ISS fliegen kann. „Wir haben dazu viele unbeantwortete Fragen“, sagte David Parker, ESA-Direktor für Astronautische und Robotische Exploration. Aber wenn man diese Fragen nicht stelle, bekomme man auch keine Antworten.

Offen ist, ob der oder die Auserwählte am Ende tatsächlich an einer Mission im Weltraum teilnehmen kann. Genau das soll im Rahmen des Projekts geklärt werden. Auch sei es wichtig, dass Menschen bei Missionen dabei seien, die ganz andere Erfahrungen gemacht hätten, als man selbst, lobte der deutsche Astronaut Alexander Gerst das Projekt.

Masterabschluss Voraussetzung

Bewerben kann sich prinzipiell jeder unter 50 Jahren, der aus einem ESA-Mitgliedsstaat stammt. Neben dem Lebenslauf und Motivationsschreiben muss auch ein medizinisches Gutachten eingereicht werden. Die ESA hat alle Bedingungen in einem FAQ-Eintrag zusammengefasst.

Eine weitere Voraussetzung ist zumindest ein Masterabschluss in Naturwissenschaften, Informatik, Ingenieurswissenschaften oder Medizin. Zumindest drei Jahre Berufserfahrung sind vorgeschrieben. Auch Englisch muss man gut schreiben und reden können. Wer zusätzlich auch noch Russisch kann - die zweite offizielle Sprache auf der ISS - hat einen kleinen Vorteil.

Die ESA hofft auf möglichst viele und diverse Bewerbungen und dabei vor allem auf einen hohen Frauenanteil. Bei der letzten vergleichbaren Ausschreibung hatten sich 8000 Menschen beworben - nur etwa 1300 davon waren Frauen. Die Weltraumorganisation führt dies auch darauf zurück, dass sie bei der Bewerbungsrunde als Zielgruppe junge Frauen einfach zu wenig erreicht habe. Das soll sich nun ändern.

 

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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