Science

Erster ganzer Mensch aus 3D-Drucker soll Krebs-Behandlung verbessern

Sie ist knapp 1,60 Meter groß, wiegt fast 7 Kilogramm und heißt Marie. An dem blauen Frauenkörper aus Bioplastik hat die Wissenschaftlerin Meagan Moore rund ein Jahr an der Louisiana State University gearbeitet. Nun wird er eingesetzt, um Auswirkungen der Krebs-Strahlentherapie auf den Menschen besser zu erforschen und die besten Bestrahlungswinkel für verschiedenste Körperregionen auszumachen.

Nach echten Modellen gedruckt

Für das Modell aus dem 3D-Drucker haben sich fünf Kolleginnen von Moore von Kopf bis Fuß scannen lassen. Ihr war wichtig, dass es sich um eine Frau handelt, da der weibliche Körper aufgrund seiner höheren Komplexität in derartigen Studien seltener untersucht wird. Aktuelle Dummies seien extrem teuer, immer nach derselben Vorlage geformt und verfügen meist nicht einmal über Gliedmaßen. Dabei können Menschen jeglicher Körperform Krebs bekommen, sagt Moore, deren Modell gerade einmal 500 Dollar in der Produktion gekostet hat.

Großes Interesse

In 136 Stunden wurden die einzelnen Teile gedruckt und dann in mühsamer Handarbeit zusammengeschweißt, -gelötet und mit Latex überzogen. Die Herausforderung dabei: Der Körper muss komplett dicht sein, immerhin wird er für die Untersuchungen mit fast 137 Litern Wasser gefüllt, um dem eines Menschen tatsächlich ähnlich zu sein. Mittlerweile sind auch andere Wissenschaftler an Marie interessiert – so will die University of Washington eine Sonderform der Bestrahlung an dem Modell testen, die bei besonders hartnäckigen Tumoren eingesetzt wird.
 

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