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Klimakatastrophe könnte Schäden von 35,7 Billionen Euro pro Jahr verursachen

Die Erderwärmung hat einer neuen Studie zufolge dramatische Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Den Berechnungen zufolge droht bis 2050 eine Einkommensreduzierung von 19 Prozent - und das sogar, wenn der Ausstoß klimaschädlicher Gase künftig drastisch gesenkt würde. 

Verglichen wurde das mit einer Prognose des Wirtschaftswachstums ohne die Folgen des Klimawandels. Werden die Klimaziele nicht eingehalten, sind noch deutlich größere wirtschaftliche Schäden zu erwarten, wie Forscher*innen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in einer im Fachjournal Nature veröffentlichten Studie berechnet haben. Insgesamt werde das Pro-Kopf-Einkommen bis 2050 zwar noch steigen, der Klimawandel bringe aber trotzdem eine dauerhafte Einkommensverringerung.

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Schäden sind 6-mal höher als Kosten für Schutzmaßnahmen 

Die Forscher*innen errechneten einen Schaden von 38 Billionen US-Dollar (35,7 Billionen Euro) pro Jahr. Diese Schäden würden damit 6-mal höher ausfallen als die veranschlagten Kosten für Klimaschutzmaßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 2 Grad, schreiben die Autorinnen und Autoren.

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Ärmste Länder am schwersten Betroffen

Je nach Region fallen die erwarteten Schäden sehr unterschiedlich aus. Die ärmsten und am wenigsten für den Klimawandel verantwortlichen Länder werde es am schwersten treffen, heißt es in der Studie. Für Deutschland sagen die Forscher*innen - ebenso wie für die USA - bis 2050 ein Schrumpfen des Einkommens um 11 Prozent hinaus, verglichen mit einem Szenario ohne Klimafolgen. 

Für Österreich dürfte es in Wien und im Burgenland die größten Einkommensrückgänge, nämlich um -15,7 Prozent, geben. In Niederösterreich werden -14,7 Prozent erwartet, in Oberösterreich -13,9 Prozent und in der Steiermark -11,9 Prozent. Kärnten (-9,97 Prozent), Vorarlberg (-9,6 Prozent) und Tirol (-8,2 Prozent) stehen besser da. Das berichtet der ORF. Dass der Osten stärker betroffen ist, hängt mit der stärkeren Erwärmung in flachen Regionen zusammen, so die Forscher*innen. 

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Hohe Einkommensverluste in Europa

Die Angaben beziehen sich auf ein Szenario, bei dem es gelingt, auf einen Pfad zu kommen, mit dem die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf unter 2 Grad begrenzt werden kann. Die bisherigen Klimaschutzpläne reichen dafür nach Angaben der Vereinten Nationen bislang nicht aus.

"Für die meisten Regionen, darunter Nordamerika und Europa, werden hohe Einkommensverluste prognostiziert, wobei Südasien und Afrika am stärksten betroffen sind", schrieb Maximilian Kotz, einer der Studienautoren. "Diese Verluste werden durch unterschiedlichste wirtschaftsrelevante Wirkungen des Klimawandels verursacht, wie zum Beispiel Folgen für landwirtschaftliche Erträge, Arbeitsproduktivität oder Infrastruktur." Schäden durch Stürme oder Waldbrände sind nicht eingerechnet, sondern könnten die Höhe der Schäden weiter erhöhen.

Daten über 40 Jahre aus 1.600 Regionen ausgewertet

Für die Berechnung haben die Forscherinnen und Forscher Daten der vergangenen 40 Jahre aus mehr als 1.600 Regionen dazu ausgewertet, wie Wetterextreme das Wirtschaftswachstum beeinflusst haben. Auf Basis von Klimamodellen errechneten sie, wie sich diese voraussichtlich in den kommenden 26 Jahren wirtschaftlich auswirken werden.

Forscherin Leonie Wenz wies darauf hin, dass die erwarteten Schäden Folgen der bereits ausgestoßenen Treibhausgase seien. Um diese abzufedern, brauche es Anpassungsmaßnahmen. "Zusätzlich müssen wir unsere CO2-Emissionen drastisch und sofort reduzieren - andernfalls werden die wirtschaftlichen Verluste in der 2. Hälfte des Jahrhunderts noch höher sein und bis Ende des Jahrhunderts im globalen Durchschnitt bis zu 60 Prozent betragen", sagte Wenz.

Die aktuellen Berechnungen des Potsdamer Teams liegen erstaunlich nahe an den als Stern-Report bekannten Prognosen, die der Wirtschaftswissenschaftler Nicholas Stern schon vor knapp 20 Jahren im Auftrag der britischen Regierung errechnete: Durch den Klimawandel drohe der internationalen Wirtschaft ein Rückgang um rund 20 Prozent, hieß es in der 2006 vorgestellten Studie. Das Fazit lautete schon damals: Klimaschutz sei zwar teuer - kein Klimaschutz aber noch viel teurer.

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