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Was genau an Pilzen Allergien auslöst

Etwa 3 bis 10 Prozent der Bevölkerung sind laut Schätzungen von einer Pilzallergie betroffen – potenziell also sehr viele Menschen. Genaue Angaben fehlen, denn häufig werden Pilzallergien nicht als solche erkannt. Vielmehr wird bei Betroffenen eher eine andere Allergie vermutet. Insofern ist nicht nur der Forschungsbedarf groß, es ist auch wesentlich, mehr Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen. Deshalb will die FH Campus Wien in ihrem Forschungsprojekt "Pilzallergie – Von Allergenmolekülen zur Diagnose und Behandlung von Schimmelpilzallergien" mehr Wissen zu Auslösern einer Pilzallergie generieren, um die Diagnostik und in weiterer Folge Therapiemöglichkeiten zu verbessern. 

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Sind Pilzen immer mehr ausgesetzt

Ziel des Projekts ist es zunächst herauszufinden, welche Pilze und in weiterer Folge welche Moleküle der Pilze allergische Reaktionen hervorrufen können. "In Zukunft wird das immer relevanter werden", sagt Sandra Pfeiffer vom Forschungszentrum Molecular Biotechnology im Department Applied Life Sciences der FH Campus Wien. "Durch den Klimawandel ändert sich die Pflanzendiversität und dadurch auch die Pilzdiversität. Wir sind immer mehr Pilzen ausgesetzt."

Pilzallergien sind hauptsächlich respiratorischer Natur, Allergene werden also über die Atemwege aufgenommen. Hauptsächlich sind es Pilzsporen, denen Menschen ausgesetzt sind. Sie sind so winzig, dass sie tief ins Lungengewebe eindringen können. Allergene können aber auch in anderen Fragmenten von Pilzen vorhanden sein, etwa in den Hyphen, den fadenförmigen Zellen des Pilzkörpers.

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Schimmelpilze können Asthma auslösen

Die Symptome, die von einer Pilzallergie Betroffene entwickeln, seien laut Pfeiffer jenen einer Pollenallergie ähnlich. "Rinnende Nase, Husten, gereizte Augen." Es gebe aber auch extremere Ausprägungen: "Alternaria-Pilze können schwere Formen von Asthma auslösen." Alternaria ist eine von 4 großen Schimmelpilzgattungen, die als Auslöser von Allergien schon sehr gut charakterisiert sind.

"An manchen Arbeitsplätzen ist man Pilzen stärker ausgesetzt", sagt Pfeiffer. "Etwa in Bäckereien, da sind es Hefen, oder in Mülldeponien. Auch bei der Wurstherstellung, etwa von Salami, oder bei der Käseherstellung, haben Menschen erhöhten Kontakt mit Schimmelpilzen." Aber auch in den eigenen 4 Wänden ist Vorsicht angebracht, etwa nach einem Wasserschaden, wenn Schimmelbefall auftritt. Hier kann es zu einem Gesundheitsrisiko kommen.

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Bei Tests auch Pilze inkludieren

Im Forschungsprojekt werden Blutseren von Pilzallergikern oder mutmaßlichen Allergikern darauf untersucht, ob darin Antikörper vorhanden sind, die ein spezifisches Allergen erkennen können. Um Proteine zu erhalten, die für die Tests mit den Seren zum Einsatz kommen, züchtet das Projektteam selbst Pilze an. Das Ausgangsmaterial dafür stammt vor allem aus der Stammsammlung der Universität für Bodenkultur (BOKU), aber auch zum Teil aus der Pilz-Stammsammlung des Austrian Institute of Technology (AIT), oder auch aus selbstgesammelten Proben. "Die Pilze aus diesen Stammsammlungen sind gut charakterisiert. Das ist eine solide Basis, auf die wir hier zurückgreifen können", sagt Pfeiffer.

Am Ende sollen die Ergebnisse des Projekts Betroffenen konkrete Erleichterungen bringen. "Das Wissen, das wir generieren, soll der Verbesserung von Diagnose und Therapie dienen. Wir wollen Ärztinnen und Ärzte darauf aufmerksam machen, dass man bei diagnostischen Tests auch Schimmelpilze inkludiert. Die Allergene für diese Tests stellen wir her. Sie können als Werkzeuge für die Diagnose verwendet werden. So können Patientinnen und Patienten direkt von unseren Forschungsergebnissen profitieren,“ wünscht sich Sandra Pfeiffer.

Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation zwischen FH Campus Wien und der futurezone entstanden.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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