Wer Facebook verlässt, ist glücklicher aber schlechter informiert
Etwa zwei Milliarden Menschen verbringen täglich etwa eine Stunde auf Facebook. Das ist möglicherweise nicht gut für ihre geistige Verfassung, sagt eine neue Studie, die von Forschern der US-Universitäten Standford und New York erarbeitet wurde. Die Wissenschaftler haben untersucht, wie sich eine einmonatige Abkehr vom sozialen Netzwerk auf ihre Probanden auswirkte, berichtet phys.org. Das Ergebnis: Wer Facebook den Rücken kehrt ist glücklicher, weil weniger Zeit im Netz verbracht wird und dafür mehr Aktivitäten mit Freunden und Familie auf dem Plan stehen.
Die Schattenseite: Die Probanden waren während ihrer facebooklosen Zeit schlechter über die Nachrichtenlage informiert. An der Studie nahmen 2844 Personen teil, die täglich eine Stunde Zeit auf Facebook verbringen. Die Hälfte der Versuchsgruppe wurde angehalten, einen Monat lang auf Facebook zu verzichten. Als Entschädigung gab es 90 Euro. Die Konten der Abstinenzlergruppe wurden überwacht, um zu prüfen, ob sich die Probanden auch an ihr Social-Media-Fasten hielten. Über SMS wurde das Wohlbefinden der Teilnehmer erhoben.
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"Der Großteil der Abstinenzgruppe war der Meinung, dass ihnen der Verzicht gut tat. Aber sie waren auch eher der Ansicht, dass sie Facebook vermissen würden, wenn sie den Konsum einschränken. Wir sehen, dass vier Wochen ohne Facebook das subjektive Wohlbefinden verbessern und das Bedürfnis nach Facebook auch nach Ende der Fastenzeit verringern", schreiben die Studienautoren. Die Deaktivierung habe den Versuchspersonen kleine aber signifikante Verbesserungen in den Kategorien Zufriedenheit, Depression und Angstzustände gebracht.
Die Forscher sagen auch, dass die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen seien, da nicht klar sei, wie sich die Dauer und die Strenge des Social-Media-Fastens auswirken. So könne eine längere Abstinenz etwa dazu führen, dass alternative Nachrichtenquellen erschlossen würden, was die Auswirkungen auf den Grad der Informiertheit abschwächen würde. Auch die Auswirkungen auf das Wohlbefinden könnten sich durch längeren Verzicht vergrößern oder verkleinern.