Wie der Impfstoff in Österreich verteilt wird
Am 27. Dezember wurden in Österreich die ersten Menschen mit dem Pfizer-Biontech-Impfstoff gegen das Coronavirus geimpft. In der ersten Phase werden Menschen geimpft, die in Alten- und Pflegeheimen wohnen oder arbeiten sowie Personal des Gesundheitssektors. Die Impfstoffdosen dafür wurden gemeinsam von der EU bestellt und verteilt. Bei einer Pressekonferenz am Montag nannte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) einen "erfolgreichen europäischen Prozess" und den gleichzeitigen Impfstart in mehreren Ländern ein "sichtbares Signal".
Die Impfung wird dezentral vorgenommen und dafür können die jeweiligen Stellen, also niedergelassene Ärzte oder Alten- und Pflegeheime, die jeweils benötigte Menge online bestellen. Dafür wird das bereits bestehende e-shop-Portal der Regierung genutzt. Hier können Berechtigte auch kleine Kontingente, etwa nur 15 Dosen, bestellen. Damit soll garantiert werden, dass alle Stellen versorgt werden und der bestellte Impfstoff auch verwendet wird. Derzeit haben etwa 1.000 Stellen Zugang zu diesem e-Shop, weitere 1.000 Bezugsberechtigte sollen noch einen Zugang erhalten.
Verteilung über e-Shop
Zudem soll der e-Shop den dezentralen Ansatz unterstützen, mit dem die Impfung durchgeführt werden soll. Demnach verzichte man zunächst auf große Impfzentren und wolle die Impfung in die Alten- und Pflegeheime und später auch in die Gemeinden und Betriebe bringen, erklärt Clemens Auer, Sonderbeauftragter aus dem Gesundheitsministerium.
Der derzeit verfügbare Impfstoff von Biontech und Pfizer muss bei -70 Grad gelagert werden. Vor der Auslieferung an die Impfstellen wird er aufgetaut. Laut Andreas Windischbauer, Präsident der Phago, wird dieser dann zwischen 2 und 8 Grad gekühlt versendet. Bei dieser Temperatur hält er sich weitere 120 Stunden. Dabei muss akribisch darauf geachtet werden, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wurde.
EU-Förderung
Die EU hat mehrere Impfstoffe für eine Gesamtsumme von 2,7 Milliarden Euro gefördert. Zugelassen ist bisher nur der Impfstoff von Pfizer, weitere wie CureVac und Moderna sollen in Kürze eine Zulassung erhalten. Insgesamt sollen für die Europäische Union so 2 Milliarden Impfdosen von 6 verschiedenen Herstellern zur Verfügung stehen, 200.000 davon wird Österreich im ersten Quartal 2021 erhalten.
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