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Linzer Start-up schützt Firmen vor "vergifteten" Daten

Werden Algorithmen im Zuge des maschinellen Lernens trainiert, kommen dafür Unmengen von Daten zum Einsatz. Werden die Daten manipuliert, trifft der Algorithmus falsche Entscheidungen. Wenn etwa ein selbstfahrendes Auto ein Stoppschild falsch interpretiert, kann das fatale Folgen haben. Aber auch manipulierte Sensordaten können zu schwerwiegenden Problemen bei der Infrastruktur bis hin zum Blackout führen.

Bemerkt werden können solche Datenmanipulationen kaum - meist geschieht das erst dann, wenn es bereits zu spät ist. Das Linzer Start-up Tributech hat eine Datenmanagement-Technologie entwickelt, die Unternehmen vor "vergifteten" Daten schützen will.

"Komplett neues Risiko"

Mit dem "Data-Poisoning", mit dem Angreifer Unternehmen und Institutionen langfristig schädigen wollen, entstehe ein komplett neues Risiko, sagt Thomas Plank, der Tributech gemeinsam mit Patrick Lamplmair und Simon Pfeifhofer 2018 gegründet hat. "Wir wollen eine Absicherung schaffen und sicherstellen, dass Daten ab dem Zeitpunkt der Aufzeichnung nicht manipuliert werden können.

Dafür setzt das Tributech auf eine Lösung, die auf einer Blockchain basiert. In einer verteilten Datenbank wird ein Fingerabdruck der Datenpunkte abgelegt, um damit unternehmensübergreifend eine Manipulation der Daten erkennen zu können.

Plattformübergreifendes Arbeiten

Überall dort, wo Entscheidungen auf Basis von Informationen Dritter, etwa Daten von Lieferanten basieren, könne die Technologie helfen, dass man vertrauenswürdige Daten bekomme, sagt Plank. Als Beispiel nennt Plank etwa Datenströme von Sensoren im Internet der Dinge. Auch bei kollaborativen Arbeitsprozessen in der Industrie sei eine vertrauenswürdige Datentauschlösung wichtig.

Unternehmen würden zunehmend dazu übergehen, eigene Plattformen aufzubauen und auch Kund*innen und Partner*innen in das eigene Ökosystem miteinzubeziehen, sagt Plank. Deshalb brauche es Lösungen, die plattformübergeifendes Arbeiten und einen nachvollziehbaren Datenaustausch ermöglichen.

Bewusstsein für Problematik fehlt häufig

Kaufen Unternehmen bei einem Lieferanten ein, werden Bauteile auch geprüft, bevor sie in einer Maschine landen, sagt Plank. Das Bewusstsein, dass auch Daten in ein Produkt miteinfließen, sei bei vielen Unternehmen aber noch nicht vorhanden: "Man muss die gleiche Fürsorge treffen, wie für ein physisches Bauteil."

Tributech-Gründer Thomas Plank

Geld verdient das Start-up, das sich als "vertrauenswürdiger Daten-Logistiker" bezeichnet, mit der Lizenzierung seiner Technologie. Zum Einsatz kommt die Lösung bereits bei zahlreichen Unternehmen.

Auf der Kundenliste des Start-ups finden sich namhafte österreichische Industrieunternehmen, Maschinenbauer und Automobilzulieferer. Vertrieben wird die Lösung hauptsächlich über Distributoren und Systemintegratoren. 

Finanziert wurde das Start-up neben Einnahmen aus Kundenprojekten auch über Förderungen, etwa von der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws). Auch Investoren sind bereits an Bord. Eine zweite Finanzierungsrunde stehe kurz vor dem Abschluss, sagt Plank.

Expansion

Noch heuer will man verstärkt im asiatischen Raum und im Nahen Osten aktiv werden. Auch in großen europäischen Ländern wie Spanien, Italien und Frankreich will Tributech Fuß fassen. Im nächsten Jahr steht der US-Markt und Lateinamerika auf der Expansionsliste des Start-ups.

Langfristig setze man darauf, dass die Technologie bereits fix und fertig in Services oder Hardware-Modulen am Markt verbaut werde, sagt Plank.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und Austria Wirtschaftsservice (aws).

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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