AT:net: 3,6 Millionen Euro an Start-ups und KMUs vergeben
Das Start-up Parkbob will in diesem Jahr durchstarten. Im Sommer will die 2015 gegründete Firma, die mit einer App bei der Parkplatzsuche hilft, nach Wien auch Graz, Linz und Salzburg abdecken. Unterstützung erhält das Start-up dabei aus dem Förderprogramm AT:Net, das Sonja Stessl (SPÖ), Digitalstaatssekretärin im Bundeskanzleramt, am Montag in Wien präsentierte.
Insgesamt 15 Millionen Euro jährlich fließen aus dem Programm, das sich aus der Breitbandmilliarde speist, bis 2017 in Start-ups und Klein- und Mittelunternehmen (KMU). In einer ersten Tranche wurden rund 3,6 Millionen Euro an 31 Unternehmen ausgeschüttet. Parkbob erhielt 123.000 Euro.
Kritische Phase
"Viele Start-ups scheitern in der Zeit des Markteintritts", sagte Parkbob-Gründer Christian Adelsberger. "Nicht weil sie keine Idee haben, sondern weil sehr viel Zeit und Kapital notwendig ist." Parkbob, das noch im Mai in die 500.000 Nutzer zählende Handy-Parken-App von A1 und der Stadt Wien integriert werden soll, will nach den österreichischen Landeshauptstädten auch international expandieren. Die deutschen Städte Berlin, München, Hamburg, Köln und Düsseldorf sollen den Anfang machen, wie Adelsberger der futurezone sagte. Auch in Amsterdam und ausgewählten skandinavische Städte soll die App noch heuer starten.
Digitalisierung des Mittelstands
Gefördert werden nicht nur Start-ups, sondern auch Digitalisierungsprojekte und Innovationen von Klein- und Mittelunternehmen. Für KMUs wurde die Förderquote von 25 auf 35 Prozent erhöht. Die Fördersummen betragen zwischen 10.000 und 200.000 Euro. 17 der in der ersten Tranche geförderten Firmen waren KMUs. Viele Firmen müssten ihre Geschäftsmodelle transformieren, um weiterhin am Markt erfolgreich zu sein, sagte Stessl.
Heuer sind noch zwei weitere Tranchen des Förderprogramms geplant, 11,4 Millionen Euro werden noch vergeben. Die nächste Ausschreibung wird voraussichtlich im September starten. Fünf Millionen Euro zusätzlich stehen für digitale Projekte zur Verfügung. Als Beispiel nannte Stessl eine Mobile-Learning-Initiative.
Breit angelegt
Mit der Abwicklung der Förderschiene wurde die Forschungsförderungsgesellschaft FFG beauftragt, eine elfköpfige Expertenjury schlägt einreichende Unternehmen zur Förderung vor. Das Programm ist breit angelegt, offen ist man für alle Themen, die sich mit der Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen befassen. E-Learning zählt genauso dazu wie E-Health- und E-Governmentprojekte oder Dienste, die Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützen. Detaillierte Informationen zu dem Förderprogramm finden sich unter ffg.at/atnet.