Preis für Feststoff-Akkus wird dramatisch fallen
Autohersteller, Batterieproduzenten und Marktbeobachter sind sich eigentlich einig, dass herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus keine allzu rosige Zukunft haben. Gegenüber neueren Entwicklungen haben sie zahlreiche Nachteile und können in absehbarer Zukunft wohl nicht mehr Schritt halten.
Feststoffbatterien wird dabei großes Potenzial zugeschrieben. Allerdings können diese Solid-State-Akkus noch nicht im industriellen Maßstab in einer Serienfertigung produziert werden. Das macht diese Art der Batterien noch extrem teuer.
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Rascher Preisverfall prognostiziert
Bis die Produktionskapazitäten aufgebaut sind, werden noch einige Jahre vergehen. Dann sollen aber die Preise rasch fallen, da quasi alle nennenswerten Unternehmen in diesem Bereich auf Feststoffakkus setzen. Zu diesem Ergebnis kommen die Marktforscher von TrendForce.
Lithium-Ionen- vs. Feststoffbatterien
Derzeit kommen in Elektroautos hauptsächlich Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz. Hier gibt es eine positive und eine negative Elektrode und Lithiumionen, die sich zwischen ihnen bewegen.
Damit das funktioniert, ist eine leitfähige Substanz notwendig, das Elektrolyt. Das ist in momentan genutzten Akkus flüssig. In Feststoffakkus soll das, wie der Name schon sagt, aus Feststoff bestehen.
Auf der Suche nach der passenden Chemie
Derzeit sind die Hersteller noch damit beschäftigt, die perfekte chemische Mischung für ihre Solid-State-Akkus zu erforschen. Als besonders vielversprechend haben sich Sulfide (Schwefel-Metall-Verbindungen) erwiesen, die bei Toyota, Samsung SDI, LGES, SK On, CATL und BYD eine Hauptrolle spielen.
Sulfide-basierte Feststoffakkus könnten bewirken, dass eine solche Batterie mit demselben Volumen wie ein gewöhnlicher Li-Ion-Akku doppelt so viel Kapazität aufweist. In einem E-Auto würde das die Verdoppelung der Reichweite bedeuten.
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Die prognostizierten Preise
Als Brückentechnologie sollen zunächst Semi-Festkörperakkus zum Einsatz kommen, wie TrendForce beschreibt. Dabei wird auf eine Mischung zwischen flüssigem und festem Elektrolyten vertraut. In diesem Bereich sind die Hersteller auch schon deutlich weiter, was die Kommerzialisierung angeht.
Anfänglich lagen die Preise bei Semi-Solid-State-Akkus 0,13 Euro pro Wattstunde (Wh). Laut den Marktforschern soll der Preis bis 2035 auf unter 0,052 Euro pro Wh fallen.
Wenn die Serienproduktion von All-Solid-State-Akkus im Jahr 2030 startet, werden Preise im Bereich von 0,13 Euro pro Wh erwartet. Mit einem raschen Hochfahren der Produktionskapazitäten von zahlreichen Marktteilnehmern sollten die Preise bei echten Festkörperakkus bis 2035 schon zwischen 0,09 und 0,077 Euro pro Wh liegen.
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