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Apple-Studie: 1,1 Billionen Dollar Umsatz mit App Store erwirtschaftet

Die Umsätze über Apples eigenen App Store sollen 2022 weltweit erstmals die Schwelle von umgerechnet einer Billion Euro überschritten haben. Das zeigt eine von Apple in Auftrag gegebene Studie des Marktforschungsunternehmens Analysis Group. Demnach hat das App-Store-System im vergangenen Jahr weltweit 1,1 Billionen US-Dollar an Verkäufen und Umsätzen für Entwickler ermöglicht - das entspricht 1,03 Billionen Euro.

90 Prozent der Umsätze und Verkäufe seien ohne Provisionen für Apple direkt an die Entwickler und Drittfirmen geflossen. Die in der Studie erfassten Umsätze gehen weit über Umsätze durch die eigentlichen App-Verkäufe und Abos hinaus, die im App Store abgeschlossen werden. Die Ökonom*innen der Analysis Group schätzen, dass umgerechnet 853 Milliarden Euro aus dem Verkauf von physischen Waren und Dienstleistungen auf Apps resultieren. Rund 102 Milliarden Euro stammen demnach aus der Werbung innerhalb der Apps. Knapp 98 Milliarden Euro wurden mit digitalen Waren und Services erwirtschaftet.

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FILE PHOTO: Fortnite graphic and Apple logo displayed in illustration

Immer wieder ist Apple wegen seines geschlossenen App-Store-Systems in der Kritik. Besonders Medienwirksam ist der Konflikt zwischen Apple und Fortnite-Entwickler Epic eskaliert. Epic führte einen eigenen Shop ein, über den Nutzer*innen Käufe tätigen können. Apple untersagt dies, da Käufe nur über den App Store getätigt werden dürfen. Dabei streicht Apple 30 Prozent des Kaufpreises ein. 

Wachsender Markt in China

Apple verwies auch auf eine Studie des Progressive Policy Institute zu den Folgen auf den Arbeitsmarkt. Danach hängen allein an dem App Store für iPhone- und iPad-Apps mehr als 4,8 Millionen Arbeitsplätze in den USA und Europa, etwa 2,4 Millionen in jeder Region.

Bei den Umsätzen sind vor allem die Zuwächse beim Onlinehandel in China für das Überschreiten der Billionen-Schwelle verantwortlich. Dort verzeichnete die Analysis Group allein einen Verkauf von Waren und Dienstleistungen über Apps aus dem Store von umgerechnet 490 Milliarden Euro. Europa kommt über alle Bereiche hinweg auf knapp 112 Milliarden Euro.

Alternative App Stores

Die Hinweise von Apple auf die ökonomische Bedeutung erfolgen vor dem Hintergrund des kürzlich verabschiedeten europäischen Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA). Der DMA wird in diesem Jahr und in 2024 seine volle Geltung entfalten. Danach können "Gatekeeper" wie Apple dazu gezwungen werden, auch alternative App-Stores zuzulassen.

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Außerdem sieht der DMA vor, dass Smartphone-Anwender*innen Apps auch direkt aus dem Internet installieren können. Apple sieht darin eine Gefährdung der Userinnen und User. Dieser Schritt werde böswilligen Akteuren die Möglichkeit geben, die umfassenden Sicherheitsvorkehrungen von Apple zu umgehen, so das Unternehmen. Ob bzw. wie Apple die neuen Auflagen umsetzen möchte, ist bisher noch unklar. 

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