FILE PHOTO: Grounded Boeing 737 MAX aircraft are parked at Boeing Field in Seattle
© REUTERS / Lindsey Wasson

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Klage und Verzögerung: Pannenserie bei Boeing 737 geht weiter

Seit März 2019 sind sämtliche Boeing 737 Max Maschinen mit einem weltweiten Flugverbot belegt. Seither ist Boeing damit beschäftigt, die Konstruktionsfehler, die zum fatalen Absturz zweier Maschinen geführt haben, auszubügeln. Und diese Arbeiten dürften sich noch weiter hinziehen, wie Piloten der US-amerikanischen Southwest Airlines warnen.

Immer wieder wurde der Zeitplan für die Wiedereinführung der Boeing 737 Max verschoben: Aktuell sieht es so aus, als würden die 737 Max Maschinen erst wieder im März abheben können.

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Training der Piloten dauert

Auch wenn Boeing die Reparaturarbeiten an dem Flugzeugmodell abgeschlossen hat, muss erst die US-Luftfahrtaufsicht FAA grünes Licht geben. Das könnte zwischen Ende November und Ende Dezember passieren, wie Bloomberg schreibt. Doch selbst wenn Hersteller und Behörden grünes Licht geben, müssen noch die Piloten auf den Flieger neu eingeschult werden. Southwest Airlines plant hierfür ungefähr 60 Tage ein.

Dem US-Luftfahrtriesen Boeing droht wegen dem 737-Max-Startverbote weiterer rechtlicher Ärger. Die Pilotengewerkschaft der US-Fluggesellschaft Southwest Airlines (SWAPA) gab bekannt, Klage gegen Boeing eingereicht zu haben.

Piloten klagen gegen Boeing

Der Hersteller habe den Piloten gegenüber falsche Angaben zur Flugtauglichkeit der Maschinen gemacht, teilte die Gewerkschaft mit. Die Piloten müssten sich darauf verlassen können, dass Boeing wahrheitsgemäße Informationen liefere, so SWAPA-Präsident Jonathan L. Weaks. "Im Fall der 737 Max ist dies nicht geschehen."

Durch die Startverbote im Zuge der Abstürze im Oktober und März, bei denen insgesamt 346 Menschen starben, mussten laut Gewerkschaft über 30.000 Southwest-Flüge gestrichen werden. Dadurch seien den Piloten mehr als 100 Millionen Dollar an Einnahmen entgangen. Southwest ist die US-Airline mit den meisten 737-Max-Maschinen in der Flotte.

Nicht die erste Klage

Bereits im Juni hatte ein in US-Gerichtsunterlagen anonymisierter Pilot wegen "erheblicher Einkommenseinbußen" sowie "schweren emotionalen und mentalen Leids" gegen Boeing geklagt. Er sei quasi gezwungen gewesen, die 737 Max zu fliegen und nicht nur sich selbst, sondern auch die Crew und Passagiere in Lebensgefahr zu bringen.

Boeing ist zudem mit zahlreichen Klagen von Angehörigen der Absturzopfer konfrontiert. Der Konzern steht nach den Unglücken, als deren Hauptursache ein Software-Fehler gilt, schwer in der Kritik. Boeing wird verdächtigt, die 737 Max überstürzt auf den Markt gebracht und Sicherheit vernachlässigt zu haben. US-Behörden prüfen, ob bei der Zulassung alles mit rechten Dingen zuging.

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