Die meisten Aeroflot-Maschinen stammen von Airbus oder Boeing.

Die meisten Aeroflot-Maschinen stammen von Airbus oder Boeing.

© REUTERS / MAXIM SHEMETOV

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Russland will 1000 Flugzeuge ohne westliche Bauteile bauen

Die Sanktionen im Zuge des Ukrainekriegs setzen Russland zu. Die besonders hart getroffene Luftfahrtbranche setzte auf Tech-Importe - etwa von Airbus und Boeing - aus dem Ausland. Um diese Abhängigkeit zu durchbrechen, will Russland eigene Flugzeuge vollständig aus lokal angefertigten Teilen bauen.

1000 Flugzeuge "made in Russia"

Bis 2030 sind 1000 Flugzeuge "made in Russia" geplant, wie der das staatliche High-Tech-Unternehmen Rostec gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erwähnt. Das Unterfangen, von ausländischen Importen unabhängig zu werden, ist eine Mammutaufgabe. Bisher wurden 95 Prozent des russischen Passagierverkehrs mit Flugzeugen von Airbus oder Boeing abgewickelt.

"Ab diesem Jahr verlassen wir uns nicht mehr auf die internationale Zusammenarbeit mit westlichen Ländern", ließ Rostec verlautbaren. "Ausländische Flugzeuge werden aus der Flotte ausscheiden. Wir glauben, dass dieser Prozess unumkehrbar ist und Boeing und Airbus nie wieder nach Russland liefern werden."

Ökonom geht von Rückgang der technischen Entwicklung aus

Rostecs Aussagen stehen in starkem Kontrast mit jenen des russischen Ökonoms Oleg Vyugin. Der ehemalige Spitzenbeamte des russischen Finanzministeriums erzählte Reuters vergangene Woche in einem Interview, dass Russland aufgrund der Sanktionen einen jahrelangen Rückgang der technologischen Entwicklung erleben könnte.

Dieser Rückgang kann bereits beobachtet werden. Die russische staatliche Fluggesellschaft Aeroflot hat etwa begonnen, aufgrund der Lieferengpässe Flugzeugersatzteile aus noch funktionierenden Flugzeugen auszubauen. Nur so können defekte, aber neuere Flugzeuge noch funktionstüchtig gehalten werden.

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