Ein wütender Mann sitzt auf einem Sofa und starrt auf sein Smartphone.
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Digital Life

Kriminelle verdienten eine Milliarde mit diesen Spam-SMS

Spam-SMS sind für Empfänger ein nerviges Ärgernis im Alltag. Für die Versender ist es hingegen ein äußerst lukratives Geschäft. Wie lukrativ, das zeigt nun ein aktueller Bericht des Wall Street Journals

Demnach haben chinesische kriminelle Organisationen alleine in den vergangenen 3 Jahren mehr als eine Milliarde US-Dollar damit verdient. Die Angaben stammen vom U.S. Department of Homeland Security

So funktionierte der Trick

In den Nachrichten werden die Empfänger aufgefordert, ausstehende Zahlungen zu leisten. Die angegebenen Gründe sind unterschiedlich. Manchmal ging es um zu entrichtende Maut- oder Postgebühren. Auch vermeintliche Gebühren aus Strafzetteln werden eingefordert. 

Die Links in den Nachrichten leiten Empfänger dann auf gefälschte Websites. Die Opfer wollen dort den Betrag begleichen, wobei ihre Kreditkarteninformationen und Einmal-Passwörter abgefangen werden.

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Wallets

Die ergaunerten Daten werden missbraucht, um Kreditkarten in mobilen Zahlungsdiensten wie Apple Pay oder Google Wallet zu registrieren. Der Grund ist, dass man dafür nur einen 2FA-Code zum Einrichten benötigt. 

Ab dann gilt das jeweilige Smartphone bei der Bank als vertrauenswürdig und es wird kein weiterer Code mehr abgefragt, wenn man damit bezahlt. Das funktioniert theoretisch so lange, bis das Opfer seine Karte bei der Bank sperrt. 

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Mules

Anschließend werden in den USA sogenannte „Mules“ angeworben, die mit den Wallets teure Elektronik, Geschenkkarten und Luxusartikel einkaufen. Diese Waren werden dann häufig nach China verschickt und dort weiterverkauft.

Die Mules erhalten meist nur eine geringe Provision und kennen die Auftraggeber gar nicht. Laut dem Bericht sollen sie pro Geschenkkarte im Wert von 100 Dollar nur 12 Cent bekommen. In den USA wurden bereits einzelne Täter verhaftet, die im Umfang von mehreren Tausend Dollar Kredite ausgegeben oder Geschenkkarten erworben haben.

Smishing

Die Betrugsmasche mit dem Namen Smishing (aus SMS und Phishing) hat sich stark ausgeweitet. Laut Untersuchungen soll sich die Zahl an gemeldeten Nachrichten in den USA im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht haben.

Die Täter nutzen sogenannte SIM-Farmen. Also Anlagen mit zahlreichen SIMs, um massenhaft betrügerische Nachrichten zu versenden und somit Millionen von Menschen zu erreichen.

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