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Der Staubsaugerroboter Tesvor S4 erweist sich im futurezone-Test als zuverlässig, gesprächig und günstig

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Staubsaugerroboter Tesvor S4 im Test: Gründlich und gesprächig

Auffälligstes Merkmal des Tesvor S4: Der Höcker für den Lidar-Sensor, mit dem die Wohnung genau kartografiert wird

Mit dem S4 bietet der chinesische Hersteller Tesvor einen Staubsaugerroboter, der mittels Lidar-Sensor "intelligent" sein soll. Der erlaubt eine effiziente Reinigungsroute durch die Wohnung.

Trotz Lidar soll der S4 nicht allzu viel kosten. Dazu gibt es noch eine neue, verbesserte App. Nach dem großen Bruder S6 habe ich auch dieses Modell getestet.

➤ Mehr lesen: Tesvor S6 im Test: Saugstark mit Lidar, redet in der Nacht

Technische Daten

Der Tesvor S4 hat ein rundes Profil mit 33 Zentimeter Durchmesser. An seiner glatten Glasoberfläche ragt ein Türmchen heraus, das den rotierenden Lidar-Sensor enthält und dem Gerät eine Höhe von 10,1 Zentimeter beschert. Der Roboter enthält einen 2.500-mAh-Akku, der für bis zu 100 Minuten Reinigungszeit gut ist.

Staub wird mit 2.200 Pascal in einen 600 ml Tank gesaugt. Das Gerät wiegt 4,8 Kilogramm und wird mit Basisstation, Ersatzbürsten, Ersatz-Hepa-Filter, Reinigungswerkzeug und Fernbedienung geliefert.

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Grau und unauffällig

In Schlangenlinien unterwegs

Am Gerät selbst sind außer einem seitlichen Ein/Aus-Kippschalter nur 2 Knöpfe. Einer lässt die Reinigung beginnen, der andere schickt den Roboter zurück zu seiner Basis. Wenn der Roboter mit der Reinigung loslegt, beginnt er mit seinem Sensor eine Karte von der Wohnung anzufertigen. Die vermessenen Innenräume durchstreift er systematisch in Schlangenlinien.

Das Motorgeräusch ist mittelmäßig laut. Auf glatten Böden tut sich der Roboter mit dem Saugen leicht, auf Teppichen ist das Ergebnis etwas weniger gründlich. Der große Bruder S6 hat mit 2.700-Pa-Saugleistung hier bessere Voraussetzungen.

Falsches Timing beim Sprücheklopfen

Empfängt er Befehle, bestätigt sie der S4 per Sprachausgabe. Im Vergleich zum S6 ist der S4 keine Quatschtante, er hält sich knapp. Man erhält allerdings fast den Eindruck, als würde er mehr sagen wollen.

Das Timing mancher Äußerungen ist falsch. Schickt man den Roboter etwa zur Ladestation, sagt er sofort "Ankunft Ladestation, Aufladen hat begonnen", obwohl er noch weit von der Basis entfernt ist. Hebt man den Roboter während des Betriebes auf, wird er überhaupt panisch und stammelt etwas von "Positionierung erfolgreich, Reinigung beginnt, Ankunft Ladestation" daher.

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Die Rollenbürste hat Gummilippen und ist auch ohne Ausbauen einfach zu reinigen

Einfach verständliche App

Für den S4 hat Tesvor seine App erneuert. Gegenüber der Version, die ich mit dem S6 ausprobiert hatte, gibt es einige Verbesserungen. Das Verbinden von Staubsauger und WLAN per App ist zwar immer noch ein Krampf, aber danach ist alles einfach und klar ersichtlich. Auf dem Smartphone-Display sieht man etwa die vom Roboter erstellte Karte der Wohnung. Die einzelnen Räume sind unterschiedlich eingefärbt. Für jeden können separate Regeln erstellt werden, etwa unterschiedliche Saugstufen.

Mit der App können auch Verbotszonen und virtuelle Wände auf der Wohnungskarte erstellt werden, etwa um den Roboter vor bestimmten Räumen oder nur Bereichen darin fernzuhalten. Man kann auch nur einzelne Räume oder Bereiche reinigen lassen und sieht den Pfad, den der Roboter im vorgegebenen Bereich zieht.

Zeitliche Reinigungspläne lassen sich erstellen und vergangene Reinigungsvorgänge im Detail analysieren. Die App informiert auch darüber, wann Verbrauchsmaterialien wie Kantenbürsten, Rollenbürsten oder Filter ersetzt werden sollten.

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Bunt und multifunktionell: Die Wohnungskarte in der Tesvor-App

Sprachsteuerung fehlgeschlagen

Die App sollte sich theoretisch auch mit Amazon Alexa oder Google Assistant verbinden lassen. Ich habe es mit dem Assistant ausprobiert. Die Verknüpfung sollte einerseits über die Tesvor-App, andererseits über die Google-Home-App aufgebaut werden können. Auf keinem Weg hatte ich Erfolg.

Fazit und Preis

Der Tesvor S4 ist ein solider Staubsaugerroboter mit Lidar, der Wohnungen strategisch reinigt und dabei recht gründlich ist. Die Tesvor-App gibt dem Gerät einen spürbaren Mehrwert. Die Möglichkeit, die Wohnung aus der Perspektive des Roboters zu sehen, hilft dabei, Hindernisse zu entfernen. Außerdem kann man situationsspezifische Reinigungsvorgänge, die auf einzelne Räume oder Bereiche beschränkt sind, starten.

Die Sprachausgabe ist ähnlich wie beim größeren Bruder S6 etwas irre, man kann sich immerhin den Spaß machen und den Roboter auch in anderen Sprachen plappern lassen, etwa auf Chinesisch, Koreanisch oder Italienisch.

Mit einem UVP von 279 Euro reiht sich der Tesvor S4 in die untere Mittelklasse bei Staubsaugerrobotern ein. Auf Amazon ist das Gerät um fast 100 Euro günstiger erhältlich.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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