Die Geister in North Carolina wurden oft nachts und bei Nebel gesichtet.

Die Geister in North Carolina wurden oft nachts und bei Nebel gesichtet.

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Science

Geister-Sichtungen könnten Hinweise auf Erdbebenzonen liefern

Im US-Bundesstaat North Carolina gibt es einen Ort namens Summerville, an dem es angeblich spukt. Menschen erzählen sich dort seit vielen Jahrzehnten Geschichten, laut denen ein weiblicher Geist entlang von Bahngleisen sein Unwesen treiben soll.

Angeblich wartet das "Phantom von Summerville" dort auf ihren verunglückten Ehemann. Der Geist soll mit einer runden Laterne ein grünes Licht ausstrahlen, das gelegentlich über den Schienen aufleuchtet.

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Forscherin hat bessere Erklärung

Laut der lokalen Geisterbeobachtungsplattform South Carolina Haunted Houses wurden manche Beobachter von dem Licht bereits verfolgt, während andere von einem überwältigenden Gefühl der Verzweiflung und Trauer berichten.

Eine amerikanische Erdbebenforscherin glaubt, dass es für das Geisterphänomen eine bessere Erklärung geben könnte. Sie schätzt, dass die grünen Lichter "Erdbebenlichter" sein könnten.

Gase oder Elektrizität

Dabei handelt es sich um mysteriöse Lichter, die rund um den Globus immer wieder im Zusammenhang mit seismischer Aktivität beobachtet werden. Sie nehmen verschiedene Formen an, wie Säulen, Kugeln und Funken. Wie genau sie entstehen, ist bis heute nicht geklärt, aber es gibt ein paar Theorien dazu.

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Der japanische Forscher Yuji Enomoto glaubt etwa, dass es sich dabei um entzündete Gase wie Methan oder Radon handeln könnte, die bei Erdbeben aus dem Boden entweichen. Eine weitere Möglichkeit sieht er in einem natürlichen elektrischen Entladungsvorgang, der durch Erdbeben ausgelöst wird, die sehr nah an der Erdoberfläche passieren.

Mögliche Erklärung für Lichter

Die Forscherin Susan Hough dachte sich, dass es einen Zusammenhang zwischen den Geistersichtungen und Erdbeben in der Region geben könnte, wie die Seismological Society of America sagt. Deshalb recherchierte sie in alten Büchern, wann der Spuk stattfand. Es zeigte sich, dass zur Zeit der dokumentierten Sichtungen, im Umkreis von einigen Kilometern tatsächlich 4 Erdbeben mit Stärken von 3,5 bis 4,4 in den Jahren 1959 und 1960 stattfanden. 

Hough hält es für plausibel, dass die Erdbeben Gase aus dem Boden freigesetzt haben, die dann von statischer Elektrizität oder von einem Funken entzündet wurden.

Die statische Elektrizität könnte von einem nahegelegenen Schrottplatz oder alten Stahlgleisen stammen, die nach dem Austausch neben der Strecke zurückgelassen wurden. Durch die Erschütterung des Erdbebens könnten die Metallteile aneinander gerieben und sich so die Elektrizität entladen haben, die schließlich die Gase zündete.

Geistergeschichten könnten Erdbebenzonen zeigen

Die Erdbebenforscherin sagt, dass ihre Beobachtungen zwar spekulativ und momentan nur eine Hypothese sind. Um einen Zusammenhang zu beweisen, müsste man mit Gassensoren nach entweichenden Gasen in der Region suchen sowie oberflächliche Beben aufspüren. Sie vermutet aber, dass man durch solche Geistergeschichten bislang unentdeckte Erdbebenzonen in den USA finden könnte. 

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