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Science

Tausende neue Radioquellen im All entdeckt

Das äußerst sensible Radioteleskop Australian Square Kilometer Array Pathfinder (ASKAP) hat ein außergewöhnlich scharfes Bild von der Großen Magellanschen Wolke, eine Satellitengalaxie der Milchstraße, aufgezeichnet. Das Bild enthüllt Tausende noch nie zuvor gesehene Radioquellen, also Himmelskörper, die große Mengen an Radiowellen aussenden. Entdeckt wurden unter anderem Sternen, Supernovae und ferne Galaxien. 

„Das scharfe und feine neue Bild enthüllt Tausende Radioquellen, die wir bisher noch nie gesehen haben“, sagt Studienleiterin Clara Pennock von der britischen Keele University. Die meisten davon seien Galaxien, die sich Millionen oder gar Milliarden von Lichtjahren jenseits der Großen Magellanschen Wolke befinden. Diese neuen Daten könnten laut den Forscher*innenneue Hinweise auf das Innenleben dieser Objekte sowie auf deren Entwicklung geben.

Kombination mit anderen Daten bringt neue Erkenntnisse

“Wir sehen alle möglichen Radioquellen, von einzelnen jungen Sternen bis hin zu planetarischen Nebeln, die aus dem Tod von Sternen wie der Sonne resultieren", so Pennock weiter. Normalerweise können Radioquellen mithilfe der supermassenreichen Schwarzen Löcher in ihren Zentren, welche vor allem über Radiowellen nachgewiesen werden, beobachtet werden. „Doch nun beginnen wir auch viele Galaxien zu finden, in denen sich Sterne mit enormer Geschwindigkeit bilden“, sagt sie. Werden diese Informationen mit bisherigen Daten von Röntgen-, Infrarot- und optischen Teleskopen kombiniert, könnten diese Galaxien künftig außergewöhnlich detailliert erforscht werden.

Die Große und Kleine Magellansche Wolke zählten bis vor kurzem zu denen der Milchstraße am nächsten gelegenen Galaxien. Die Zwerggalaxien Sagittarius und Canis Major haben ihnen jedoch nach ihrer Entdeckung den Rang abgelaufen und sind noch näher. Die Große Magellansche Wolke soll in 2,4 Milliarden Jahren von der Milchstraße aber gänzlich aufgesaugt werden. Bis dahin kann sie jedoch zahlreiche Hinweise über die Strukturen von Galaxien und dem Lebenszyklus von Sternen geben.

Die Studie wurde in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

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