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© APA/AFP/Russian Space Agency Roscosmos/ANDREY SHELEPIN / ANDREY SHELEPIN

Science

Rekordflug: Raumfahrer zur ISS gestartet

Unter schärfsten Hygienevorschriften wegen der Corona-Pandemie sind drei Raumfahrer in einem Rekordflug zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die Sojus-Rakete mit Kathleen Rubins, Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow hob plangemäß um 7.45 Uhr MESZ bei Bilderbuchwetter vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien ab.

Die Sojus-Raumkapsel Crew soll bereits nach gut 3 Stunden um 10.52 Uhr MESZ am Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilometern über der Erde andocken. Das gilt als Rekordzeit für einen bemannten Raumflug. Das Andockprozedere wird im Livestream übertragen.

Flugzeit von 2 Tagen auf 3 Stunden reduziert

Die Sojus-Kapsel wird quasi direkt in den korrekten Orbit eintreten. Hat das Raumschiff 2 Mal die Erde umkreist, soll es die Raumstation eingeholt haben und der Andockprozess kann schon 3 Stunden nach dem Launch beginnen. Dieser "ultraschnelle" Raumflug wurde mit den unbemannten Raumfrachtern ausgiebig getestet. 

Bisher mussten die Sojus-Kapseln 4 Mal die Erde umkreisen, um die ISS einzuholen. Dafür benötigten die Raumfahrer ungefähr 6 Stunden. Bis 2013 musste die Sojus-Kapsel die Erde sogar 34 Mal umkreisen, um die Geschwindigkeit der ISS zu erreichen. Für die Raumfahrer bedeutete dies, dass sie mehr als 2 Tage in der engen Kapsel ausharren mussten.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen

Die drei Raumfahrer werden voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021 im All bleiben. Die ohnehin hohen Sicherheitsvorschriften für Raumfahrer wurden wegen der Pandemie noch einmal verschärft. Die Crew habe mehr als einen Monat in Quarantäne verbracht und sei mehrfach auf das Virus getestet worden, sagte die Amerikanerin Rubins vor dem Abflug. "Wahrscheinlich ist die Internationale Raumstation jetzt der sicherste Ort", sagte ihr russischer Kollege Ryschikow mit Blick auf die Virus-Gefahr auf der Erde.

Auf der ISS arbeiten zurzeit drei Raumfahrer: die beiden Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der US-Amerikaner Christopher Cassidy. Sie waren im Frühjahr ebenfalls unter strengen Corona-Auflagen gestartet. Sie sollen noch im Oktober zur Erde zurückkehren.

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