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Start-ups

Fliegende Actioncam aus Tirol sucht Investoren

Sie heißt Blue Sparrow ("blauer Spatz") und schießt HD-Bilder aus der Luft. Glaubt man Moritz Willburger, Mitgründer des gleichnamigen Start-ups, soll Blue Sparrow die erste "massentaugliche" Kameradrohne sein. Dafür sorgt eine patentierte intuitive Steuerung (Point-and-Fly), mit der sich das rund 220 Gramm leichte Fluggerät mit dem Smartphone bewegen lässt. "Es funktioniert wie ein Laserpointer, ich zeig mit dem Handy auf einen Punkt im Raum und Drohne fliegt dorthin", erklärt Willburger, der die fliegende Actioncam am Donnerstag bei einem von der Standortagentur Tirol veranstalteten "Meet & Greet" in Wien präsentierte.

Im vergangenen Jahr habe es in Tirol fast 2700 Unternehmensgründungen gegeben, darunter auch zahlreiche Ausgründungen von Universitäten, sagte Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP): "Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist in Tirol ganz eng." Ein im Vorjahr ins Leben gerufenesGründerzentrum in Wattens, der Anfang der Woche eröffnete Co-Working SpaceCOWOam Patscherkofel in 1963 Meter Seehöhe und die zunehmende Anzahl privater Kapitalgeber tragen zu einer lebhaften Start-up-Szene bei.

Sieben Millionen Euro Investitionen

Seit Jahresbeginn seien 7,1 Millionen Euro in Tiroler Start-ups investiert worden, sagt Harald Gohm, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Finanzierungsrunden konnten unter anderem das Medizintechnik-Start-up HeaRT und der Funktechnologieanbieter endiio abschließen. Auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten würden von Tiroler Jungunternehmen genutzt, erzählt Gohm. So konnten etwa die Tyroler Glückspilze, die Bio-Pilze zur Nahrungsergänzung und für landwirtschaftliche Anwendungen züchtet, mittels Crowdfunding mehr als 140.000 Euro einnehmen.

Was Kunden fühlen

Kurz vor dem Abschluss einer ersten Finanzierungsrunde steht das ebenfalls aus Tirol stammende Start-up Experience Fellow, das eine App zur Bewertung von Produkten und Dienstleistungen durch Kunden entwickelt hat. Unternehmen könnten mit der Anwendung verstehen, was ihre Kunden fühlen, wenn sie ihre Produkte nutzen, sagt Gründer Marc Stickdorn. Nach ersten Erfolgen mit der 2015 veröffentlichten App will man nun die Anwendung breit vermarkten, erzählt der Gründer, dessen Unternehmen 17 Leute beschäftigt und bereits weltweit Kunden hat.

Auch Blue Sparrow hat den internationalen Markt im Visier. Im zweiten Quartal 2017 soll die Kameradrohne, die über eine Fünf-Megapixel-Kamera mit elektronischem Bildstabilisator verfügt, in Europa und den USA auf den Markt kommen. Kosten wird sie rund 600 Euro. Zur Umsetzung der finalen Serienreife sucht das Tiroler Start-up, das sich bislang aus Eigenmitteln und Fördergeldern finanzierte, noch Investoren. Der Kapitalbedarf bis zum Markteintritt liege bei 750.000 Euro, sagt Gründer Willburger. "Wir sind auch an Kooperationen interessiert."

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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