Wiener Start-ups zeigen beim Aktionstag "Gründen in Wien" was sie können
Wiener Start-ups zeigen beim Aktionstag "Gründen in Wien" was sie können
© REUTERS/THOMAS PETER

7. Oktober

"Gründen in Wien": Start-ups laden zum Aktiontag

Grätzeltouren zu lokalen Start-ups, Pitch-Sessions, Expertengespräche und eine Jobbörse von Wiener Start-ups. Am 7. Oktober will die Wiener Start-up-Szene zeigen was sie kann. Gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur Wien lädt sie - bereits zum dritten Mal - zum "Tag der Wiener Start-ups". An rund 40 über ganz Wien verteilte Locations erwartet Interessierte ein umfangreiches Programm. "Wir wollen möglichst auf alle Bedürfnisse und Fragen zu Gründungen eingehen", sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, bei der Präsentation des Programms am Donnerstag.

Rat von Experten

Beratung zur Unternehmensgründung wird ebenso geboten wie Informationen über Förderungen, Ratschläge von Experten und Hilfe in finanziellen Belangen, etwa beim Workshop "Wann müssen Start-ups Steuern zahlen?". Bei Grätzltouren in fünf Wiener Bezirken können sich Interessierte auch selbst ein Bild von lokalen Start-ups machen.

Wien habe alle Zutaten, die ein erfolgreicher Start-up-Standort brauche, sagte Nikolaus Franke vom Institut für Entrepreneurship und Innovation an der WU Wien: "Kreativität, Wissen, Internationalität, Infrastruktur und ein politisches Klima, das Start-ups wertschätzt." Jetzt gehe es darum, die Zutaten, wei beim Kuchenbacken, gut zusammenzubringen. Im Vorfeld des Aktionstages wird an Wiener Universitäten Pitch-for-Talents-Events stattfinden, bei denen Studierende Start-ups bewerten und auch Praktikumsplätze vergeben werden.

Der Aktionstag sei eine "leiwande" Initiative, meinte Floor Drees vom Co-working Space Sektor 5, der sich an dem Tag mit einem "Open House" beteiligt. Neugierige können sich von den Trainern und Programmleitern des hauseignen Inkubators gratis Expertise einholen. "Rechtliche Beratung zum Gründen, Business modelling und Sales", sagte Drees.

Nur zwölf Prozent weiblich

Ein eigener Programmpunkt des Aktionstages ist den besonderen Herausforderungen für Frauen bei Unternehmensgründungen gewidmet. "Nur zwölf Prozent der Start-ups sind weiblich. Ich finde das ehrlich gesagt schockierend", sagte Bettina Steinbrugger vom Start-up Erdbeerwoche, das eine E-Commerce-Plattform für nachhaltige Frauenhygiene betreibt. Den Aktionstag sieht sie auch als Möglichkeit ihr Unternehmen als Role-model zu präsentieren: "Wir möchten auch Frauen motivieren, zu gründen und den Schritt in ein Start-up zu wagen."

Ein weiterer Schwerpunkt ist dem Medienquartier Neu Marx im dritten Wiener Gemeindezirk gewidmet. Dort findet auch die erste Jobmesse für Start-ups statt, bei der rund 30 junge Wiener Unternehmen über offene Stellen informieren werden.

An einem Strang

Einer der großen Vorteile Wiens sei es, dass es seit Jahren eine gute Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Start-up-Szene gebe, sagte Oliver Holle vom Risikokapitalgeber Speed Invest. "In Berlin und London gibt es viele fragmentierte Szenen, in Wien ziehen alle gemeinsam an einem Strang."

Lust auf den Start-up-Standort Wien will auch die Junge Wiener Wirtschaft (JWW) machen. Sie lädt im Rahmen ihrer Aktion "Start-ups Welcome" zwischen 5. und 7. Oktober 20 Londoner Start-ups in die Donaumetropole. Der Hintergedanke: Wien soll nach dem Brexit-Schock vor allem Fintechs, also Start-ups aus dem Finanzbereich, als "sicherer Hafen" schmackhaft gemacht werden.

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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